Bereits in der Nacht vom 04. auf dem 05. Juni wurde ein Neuköllner Geschäft zum wiederholten Mal mit NS-Schmierereien markiert. In der Nacht zum 19. Juni kam es einer weiteren erneuten Markierungen in direkter Nachbarschaft. Auch ein Lieferwagen brannte vollständig aus.
Seit Jahren gibt es in Neukölln eine rechtsextreme Angriffserie auf Menschen die sich gegen Rechtsextremismus engagieren.
Seit 2014 ereigneten sich im direkten Umfeld bereits mehrere rechtsextreme Angriffe auf Ladengeschäfte, linke Cafés und Räume die von Migrant_innen genutzt werden. Berlin gegen Nazis berichtete in den letzten Jahren über zahlreiche Solidaritätsaktionen (Beispiele: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7).
Die aktuellen Vorfälle schätzt die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus im Gespräch mit dem Tagesspiegel wie folgt ein:
Einen engeren Zusammenhang zwischen den Angriffen und der rechtsextremen Anschlagserie auf Engagierte und Lokalpolitiker*innen sieht der MBR nicht unbedingt. Vielmehr reihe sich die Tat in eine Häufung von Vorfällen rund um die Sonnenallee und Wildenbruchstraße ein.
[…]
[Die MBR] sieht die rechtsextremen Angriffe eher als generellen Ausdruck eines militanten Rechtsextremismus und Rassismus in Neukölln. „Für die Betroffenen ist es allerdings eher zweit- oder gar drittrangig, ob die Taten direkt zusammenhängen – der Effekt, der durch die Drohungen erzielt wird und erzielt werden soll, bleibt“.
Das Bündnis Neukölln schreibt in seinem Aufruf zur Solidaritäts-Demonstration:
Die Betroffenen dieser Welle rechter Übergriffe berichten von rassistischen Anfeindungen, die durch die reißerische Berichterstattung über angebliche „arabische Clan-Kriminalität“ befeuert wird. Neonazis und Rassist*innen fühlen sich davon offenbar ermutigt – und die Anschläge von Hanau und Halle zeigen, wie mörderisch der deutsche Rassismus ist.
Diese Anschläge richten sich gegen eine Gesellschaft, in der alle Menschen frei von Angst und selbstbestimmt leben können sollten.Unsere Solidarität gilt unseren Nachbar*innen und allen Betroffenen von rechter Hetze und Gewalt.
Wir fordern die konsequente und lückenlose Aufklärung aller rechten Gewalttaten!