Nach erneutem Brandanschlag in Neukölln: Solidaritätskundgebung „Neukölln bleibt bunt – wider den rechten Terror“ am Samstag, 18.02. um 11.00 Uhr in Rudow

Die Anschlagsserie in Neukölln setzt sich fort. Am 09.02. wurde das Auto der Historikerin Claudia von Gélieu vor ihrem Haus in Brand gesteckt. Von Gélieu ist eine der Betreiber_innen der Galerie Olga Benario in Neukölln und langjähriges Mitglied des Berliner VVN-BdA (Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes -Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten e.V.). Ein zivilgesellschaftliches Bündnis aus im Bezirk aktiven Initiativen, Organisationen sowie Parteien und Gewerkschaften ruft für Samstag zur Solidaritätskundgebung vor die „Alte Dorfschule“, Alt Rudow 60 (Nähe U-Bhf. Rudow)

Erneut ist von einem politisch motivierten Anschlag auszugehen. Laut Tagesspiegel ermittelt die für politische Delikte zuständige Stelle.

Die Berliner VVN-BdA schildert in einer Pressemitteilung den Anschlag:

Das Auto stand in dem Vorgarten des Reihenhauses nur etwa zwei Meter von der Hauswand entfernt, die Täter nahmen also ein Übergreifen der Flammen auf das Wohnhaus in Kauf. Das berichtete Claudia von Gélieu gestern Abend auf einer Veranstaltung der Galerie Olga Benario in Neukölln. Sie ist eine der Betreiberinnen, der Galerie, die in der Vergangenheit schon mehrfach das Ziel neonazistischer Angriffe war. Die Galerie wurde aufgrund ihres jahrzehntelangen antifaschistischen Engagements mehrfach auf den „Feindlisten“ Berliner Neonazis aufgeführt.

Der Aufruf des zivilgesellschaftliches Bündnisses für die Solidaritätskundgebung ist auf der Website von Initiative „Hufeisern gegen Rechts” dokumentiert. Im Aufruf heißt es:

Laut Polizei gab es in den ersten beiden Monaten dieses Jahres 20 Anschläge gegen Neuköllner*innen, die gegen die rechten Umtriebe in unserem Bezirk öffentlich aufgetreten sind.

Sie richten sich gegen Privatwohnungen, Gaststätten, einem Buchladen und ein kirchliches Gemeindehaus. Gesprühte rechte Symbole und Drohungen weisen auf den Täterkreis hin. Ziel dieser rechten Gewalt ist es, nicht nur die Angegriffenen zu bedrohen, sondern auch uns Nachbarn einzuschüchtern. Wir sollen zum Wegschauen und Schweigen gebracht werden.

Das werden wir nicht! Wir wollen keine Ortsteile, in der sich Nachbarn misstrauisch beäugen und den Opfern der Gewalt aus dem Wege gehen, um nicht selbst in Gefahr zu geraten.

Wir wollen eine vielfältige, bunte und tolerante Nachbarschaft.

Berlin gegen Nazis wird ebenfalls vor Ort Solidarität zeigen.

 

Foto: Galerie Olga Benario