Versammlungen & Gedenkveranstaltungen

Die VVN-BdA ruft für 16:00 Uhr zur Kundgebung in Mitte, genauer am Bebelplatz auf. Unter dem Motto „8. Mai. Befreiung – was sonst?“ können Teilnehmende unter anderem Berichte von Zeitzeug*innen und ihren Verwandten zum 8. Mai 1945 sowie seiner Bedeutung für die Lebensgeschichten erwarten. Außerdem wird es Musik geben von Der KMC und vom Berlin Boom Orchestra geben. Die aufrufende VVN-BdA fordert einen dauerhaften gesetzlichen Feiertag am 8. Mai.
Die zentrale Kundgebung ist das Ziel von mehreren Fahrrad-Korsos, die in verschiedenen Bezirken starten, teils mit jeweiligen Auftakt- und Zwischenkundgebungen. Treffpunkte und Routen der Rad-Korsos finden sich auf der Website der VVN-BdA.
Ein Korso startet nach der traditionellen Gedenkveranstaltung der VVN-BdA mit dem BdA Treptow in Treptow-Köpenick. Redner*innen aus drei Generationen sprechen von 12:00 bis 14:00 Uhr am Sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park.
Parallel am Sowjetischen Ehrenmal organisiert das Bündnis „Gedenken an den Krieg“ am 8. und 9. Mai Ausstellungen, mehrsprachige Führungen, Musik, Lesungen, Redebeiträge, einen interaktiven Erinnerungsraum und Gesprächsangebote, um Erinnerungskultur in Bezug auf den Zweiten Weltkrieg im Zeichen des Krieges gegen die Ukraine neu zu reflektieren. Näheres findet sich hier.
Die Pankower VVN-BdA organisiert mehrere Gedenkkundgebungen:
In Buch findet eine Kundgebung von 11:00 bis 13:00 Uhr am Ehrenmal für die gefallenen Soldat*innen der Roten Armee in der Wiltbergstr. 15, nahe des S-Bahnhofs Buch, statt.
Am Gedenkstein am Ostseeplatz wird um 12:00 Uhr zusammen mit dem Bezirksamt und der BVV Pankow ein Kranz niedergelegt.
Ebenfalls mit dem Bezirksamt und der BVV findet um 13:00 Uhr ein stilles Gedenken am Sowjetischen Ehrenmal Schönholzer Heide statt.
Auf dem Garbátyplatz am U- und S-Bahnhof Pankow wird um 14:00 Uhr mit mehreren Gruppen aus Pankow eine Gedenkkundgebung veranstaltet. Um 15:00 Uhr startet von hier aus ein Fahrrad-Korso in Richtung Bebelplatz.
In Lichtenberg geht es um 13:30 Uhr los mit einer Gedenkkundgebung beim Museum Berlin-Karlshorst in der Zwieseler Str. 4. Auch hier fährt ein Rad-Korso im Anschluss zur zentralen Kundgebung in Mitte.
In Spandau gibt es um 14:00 Uhr eine Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung auf dem Friedhof In den Kisseln. Hier sind weitere Veranstaltungen in Spandau zu finden.
In Steglitz-Zehlendorf, genauer in der Wismarer Straße 26-36 am Teltowkanal im Ortsteil Lichterfelde, befand sich das KZ-Außenlager Lichterfelde. Mit Berichten von Kindern, Enkeln und Urenkeln ehemaliger Häftlinge dieses Lagers aus den Niederlanden, Österreich, Polen und der Ukraine wird am 8. Mai dem 80. Jahrestag der Befreiung gedacht. Treffpunkt ist um 11:30 Uhr an der „Säule der Gefangenen“. Weitere Infos auf der Seite der Initiative KZ-Außenlager Lichterfelde e.V.
Aus Steglitz startet zudem ein Fahrrad-Korso zum Bebelplatz. Los geht’s um 14:00 Uhr an der Spiegelwand am Hermann-Ehlers-Platz. Die mit Spiegeln verkleidete Gedenkwand weist auf die ehemalige Synagoge im Hinterhof eines benachbarten Hauses hin und erinnert an die Deportationen Berliner Jüdinnen und Juden.
In Tempelhof hat die Stadt Berlin am 2. Mai 1945 kapituliert. Das Haus der Kapitulation Berlins steht im Schulenburgring 2, nahe des Platzes der Luftbrücke. Hier startet um 14:00 Uhr eine Kundgebung. Im Anschluss führt ein Rad-Korso mit zwei Zwischenkundgebungen zum Bebelplatz.
In Charlottenburg-Wilmersdorf startet ebenfalls ein Fahrrad-Korso nach einer Kundgebung um 14:00 Uhr. Sie findet an der Gedenktafel für die polnischen Befreier*innen Charlottenburgs und des Campus an der TU Berlin in der Straße des 17. Juni 135 statt.
In Marzahn-Hellersdorf findet um 14:30 Uhr auf dem Parkfriedhof Marzahn (Wiesenburger Weg 10, 12681 Berlin) eine von der BVV organisierte Kranzniederlegung statt. Um 16:00 Uhr liest die Zeitzeugin und Buchautorin Irene Bindel im Schloss Biesdorf (Alt-Biesdorf 55, 12683 Berlin).
Feste & Co.

In Friedrichshain-Kreuzberg lädt die Initiative Ostkreuz bleibt bunt zum großen Straßenfest ein. Rund um den Annemirl-Bauer-Platz am Ostkreuz erwartet Besucher*innen von 13:30 Uhr bis 21:30 Uhr ein buntes Programm mit Musik, Workshops, Lesungen, Spiel- und Bewegungsangebote für Kinder sowie Mitmach-Angebote für alle Altersgruppen. Näheres zum Programm auf der Website der Initiative. Ostkreuz bleibt bunt hat sich anlässlich des Neonazi-Aufmarschs durch Friedrichshain am 14.12.2024 gegründet und sowohl an diesem Tag als auch am 22.03.2025 Gegenprotest am Ostkreuz organisiert.
Die FSV Spandauer Kickers und der SC Gatow richten in Spandau den Lunos Cup 2025 aus. Das U13-Fußballtunier steht unter dem Motto „Gemeinsam gegen Rassismus und Antisemitismus“. Los geht’s um 10:00 Uhr in der Sportanlage Staaken West, Brunsbütteler Damm 441.

In Kreuzberg wird Pasta als Symbol gegen den Faschismus gekocht. Das Kreuzberger Künstler*innen-Management Beat The Rich! organisiert von 16:00 bis 20:00 Uhr ein gemeinsames Pasta kochen auf dem Oranienplatz. Die Idee geht auf die Familie Cervi in Norditalien zurück, die den Sturz Mussolinis feierte, indem sie mit anderen Dorfbewohner*innen große Mengen Pasta kochte. Dabei soll es nicht nur um das gemeinsame Schlemmen, sondern auch den Austausch rund um Engagement gegen die extreme Rechte gehen.
Im Freiluftkino Kreuzberg, unweit vom Oranienplatz, wird um 21:00 Uhr der Film „In Liebe, eure Hilde“ aus dem Jahr 2024 gezeigt. Er erzählt die Geschichte von Hilde und Hans Coppi, die der Widerstandsgruppe „Rote Kapelle“ angehörten.
Weitere Filmvorführungen rund um den 8. Mai auf der Website der VVN-BdA.
Ein zur Thematik passendes Theaterstück wird am 8. Mai im Gottfried-Keller-Gymnasium (Olbersstraße 38) um 19:00 Uhr aufgeführt. Das dokumentarische Stück „Nadija heißt Hoffnung“ beleuchtet das Leben von Nadeschda Slessarewa, einer jüdischen Ukrainerin, die sich als Zeitzeugin und aus eigener Erfahrung für das Gedenken an NS-Zwangsarbeiter*innen einsetzte. Das Stück wird auch am 11. Mai aufgeführt.
Die Floating University Berlin lädt ganztägig zum Erkunden der Geschichte rund um den ehemaligen Flughafen Tempelhof im Kontext der Befreiung 1945 ein. Das Programm beinhaltet gemeinsames Kartieren von Geschichten von Zeitzeug*innen, einen Erinnerungsspaziergang zu NS-Verbrechen auf dem Feld, gemeinsames Kochen und Filmprogramm. Das ganze Programm findet sich hier.
Tempelhof hat weitere Führungen an diesem Tag zu bieten. Eine davon beschäftigt sich mit der NS-Geschichte des Flughafens, eine andere widmet sich der Zeit Anfang Mai 1945.
Ausstellungen & Führungen

Die nachfolgenden Veranstaltungen sind Teil der stadtweiten Themenwoche „80 Jahre Kriegsende“, initiiert und gefördert vom Land Berlin. Infos und weitere Veranstaltungen im Rahmen der Themenwoche gibt es auf der Website von kulturprojekte.berlin.
Nicht nur am 8. Mai, sondern vom 2. bis zum 11. Mai, wird auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor die Open-Air-Ausstellung „Endlich Frieden?!“ zu sehen sein. Sie beleuchtet mit Fotos, Texten und biographischen Porträts die Befreiung Europas vom Nationalsozialismus im Jahr 1945 und die Auswirkungen bis heute. Sie steht im Zentrum der Themenwoche. Der Eintritt ist frei. Am 8. Mai gibt es um 11:00 Uhr eine kostenlose Führung. Wer nicht vor Ort sein kann, kann sich die Ausstellung online ansehen. Im selben Zeitraum befindet sich auf dem Pariser Platz jeweils von 10:00 bis 18:00 Uhr die immersive Klanginstallation „Befreiung“. Besucher*innen sind eingeladen, sich in den Kreis aus Lautsprecher-Skulpturen zu stellen und sich mit Schicksalen von Überlebenden des 2. Weltkriegs auseinanderzusetzen.
Wer am 8. Mai am Pariser Platz ist, kann die Akademie der Künste direkt am Platz besuchen. Ein ganztägiges Programm beinhaltet einen Talk, eine Lesung und eine Podiumsdiskussion zum Thema Kriegsende. Zudem wird das Buch „Berlin im Nationalsozialismus – Abriss einer Stadtgeschichte“ um 15:30 Uhr vorgestellt und um 17:30 Uhr erwartet Besucher*innen eine Tanzperformance. Um 14:00 und 16:00 gibt es Führungen durch das Baukunstarchiv, das die Befreiung aus Perspektive der Architekturgeschichte dokumentiert.
Besonderes Programm mit freiem Eintritt erwartet Besucher*innen im Museum Berlin-Karlshorst von 10:00 bis 21:00 Uhr. Im Gebäude des Museums endete mit der Kapitulation der deutschen faschistischen Wehrmacht in der Nacht vom 8. auf den 9. Mai 1945 der Zweite Weltkrieg in Europa. Zum 80. Jahrestag wird die Fotoausstellung „Das letzte Kriegsjahr. Juni 1944–Mai 1945 aus der Perspektive sowjetischer Kriegsfotografen“ um 11:00 eröffnet. Außerdem sind u.a. kommentierte Filmvorführungen und Führungen im Programm. In einer Abendveranstaltung um 19:00 Uhr geht es um die Entwicklung der Gedenkpraxis am 8. Mai. Wer sich Geschichte mit dem Fahrrad erschließen möchte, kann um 10:00 Uhr vom Platz der Luftbrücke in Tempelhof, wo die Delegationen der Siegermächte landeten, auf einer 15km langen Strecke nach Karlshorst radeln. Weitere Infos zum besonderen Programm des Museums auf der Website.
Ebenso besonders ist das 8. Mai-Programm des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit in der Britzer Straße 5 in Treptow-Köpenick. Um 13:30 (und um 17:30 Uhr) gibt es eine Führung durch die Ausstellung „Vergessene Befreiung. Zwangsarbeiter:innen in Berlin 1945“. Darauf folgt um um 14:30 Uhr Gespräch mit Miloš Měšťan und Micha de Winter, zwei Nachkommen von Zwangsarbeiter*innen. Ab 15:30 Uhr stellen sich bei einer Kaffeepause lokale Erinnerungsinitiativen vor. Um 16:30 diskutiert ein Podium über „Die Erinnerung an das Kriegsende im Wandel“. Die „Baracke 13“ kann ab 13:30 ohne Führung besucht werden. Weitere Informationen hier.
Das Anne Frank Zentrum in der Rosenthaler Str. 39 in Mitte bietet von 14:00 bis 15:00 Uhr eine öffentliche Führung auf Deutsch mit Dolmetschung in Deutsche Gebärdensprache (DGS) durch die Ausstellung »Alles über Anne« an. Die Geschichte des Nationalsozialismus sowie Geschichte und Gegenwart von Antisemitismus werden durch Anne Franks Biographie und Tagebuchaufzeichnungen dargestellt. Weitere Infos auf der Seite des Zentrums.
Unter dem Motto „Der 8. Mai 1945 – Mahnung zu Frieden und Freiheit“ bietet das Deutsche Historische Museum drei Führungen um 12:00, 14:00 und 16:00 Uhr durch „Roads not Taken. Oder: Es hätte auch anders kommen können“ an. Sie thematisiert Wendepunkte der deutschen Geschichte wie den 8. Mai, die im Zusammenhang mit Hoffnungen auf Frieden und Freiheit stehen. Mehr dazu hier.
Um den 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus finden zahlreiche weitere Veranstaltungen statt. Dieser Artikel zeigt eine unvollständige Auswahl über das Geschehen direkt am 8. Mai. Für Veranstaltungen an anderen Tagen eignet sich ein Blick in das Programm der Berliner Themenwoche sowie in die Kalender der Gedenkstätten, Dokumentationszentren und Museen in Berlin und Brandenburg zur Geschichte der nationalsozialistischen Diktatur.
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