In der Nacht vom 10. auf den 11.07 gab es erneut Brandanschläge auf zwei Autos von Demokrat_innen in Neukölln. Hier ein Artikel aus dem Tagesspiegel.
In einem umfangreichen, aktuellen Artikel beschreibt und analysiert die Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin (MBR) die rechtsextreme Anschlagsserie und die Vorgeschichte rechtsextremer Aktivitäten in Neukölln. Dort heißt es u.a.:
Die Rechtsextremen wollen mit der aktuellen Angriffsserie ein Klima der Verunsicherung schaffen, das die Betroffenen von der Fortsetzung ihres Engagements abhalten soll – allein dieses Engagement hat sie zum Ziel gemacht. Die Botschaft, die durch diesen niedrigschwelligen rechtsextremen Terror ausgesendet werden soll, erreicht die Adressat_innen auch ohne ein explizites Bekennerschreiben. Die Taten sprechen für sich. Ein wesentliches Ziel dieser Strategie von anonymer, rechtsextremer Gewalt ist es, bei den Betroffenen, aber auch bei der Gruppe potenziell Betroffener, ein größtmögliches Gefühl der Verunsicherung zu erzeugen.
Viele engagierte Menschen und über 80 Veranstalter_innen haben sich nun unter dem Motto „Offenes Neukölln“ zusammengefunden, um der rechtsextremen Gewalt ein gemeinsames Festival der Solidarität, des Feierns und der Vernetzung entgegenzustellen. Über 100 Veranstaltungen stattfinden. Das Programm findet sich hier oder auf der Facebookseite des Bündnisses.
Die Organisator_innen vom Bündnis Neukölln sind selbst begeistert vom Zuspruch die ihre ehrenamtlichen Initiative in Neukölln für das Festival erfahren hat:
Als wir mit der Planung begonnen haben, haben wir selbst in unseren kühnsten Träumen nicht mit so viel Zuspruch gerechnet. Uns hat es einfach gereicht. Wir wollten die rechte Gewalt, die Neukölln seit einem Jahr erschüttert, nicht länger hinnehmen. Und wir waren uns sicher, dass das anderen auch so geht. Daher haben wir uns das Festival ausgedacht, um zu zeigen: Neukölln hält zusammen.
Die große Resonanz zeigt, dass sich Neukölln durch die feigen Angriffe nicht einschüchtern lässt. Ganz im Gegenteil: Viele Neuköllnerinnen und Neuköllner wollen, dass ihr Bezirk ein Ort für alle ist und bleibt. Über 80 Initiativen und Organisationen, Vereine, Geschäfte und Kneipen bekennen Farbe und setzen ein gemeinsames Zeichen.
Berlin gegen Nazis hat im Frühjahr mehrfach die Initiativen gegen Rechtsextremismus in Neukölln und insbesondere in Rudow bei Solidaritätsaktionen und auch das Bündnis Neukölln in der Startphase der Festivalidee unterstützt und lädt hiermit alle Berliner_innen ein beim Festival vom 14.-16. Juli mitzufeiern oder wie es das Bündnis Neukölln formuliert:
Lasst uns gemeinsam unser Neukölln so feiern wie es ist: offen und vielfältig!