Die ver.di Jugend wollte den alarmierenden Zahlen einer 9 Prozent NPD-Wählerschaft etwas entgegensetzen und aufdecken, dass die NPD eine undemokratische Partei ist. Wichtiger Teil ihrer Kampagne „Was soll Politik?“ waren die sogenannten Ad-Busting Aktionen. Ad-Busting meint das temporäre Verfremden von Wahlplakaten. Die gesamte Kampagne “Was soll Politik?“ war als öffentliche Plattform gedacht, um in einer zeitgemäßen Form zu zeigen, was die ver.di-Jugend und viele andere von der aktuellen Politik halten. So veränderten sie mit viel Witz und Verstand die hetzerischen Parolen auf den Wahlplakaten der NPD in der Sächsischen Landeshauptstadt. Schilder, Sprechblasen und vorbereitete Pappausschnitte verwandelten die Wahlplakate der NPD in kürzester Zeit in kreative Collagen mit aufklärerischem und entlarvendem Duktus. Vor allem direkt vor der Dresdner Synagoge hatten die Nazis ihre Provokationen platziert. Nun wurden sie zur Zielscheibe für die jungen Ad-Buster.
Statt „Arbeit für Deutsche“ stand plötzlich „Unheil für Deutsche“ oder „Höchststrafe für Inder-Schänder“ auf den Plakaten. Auch „Vernunft statt NPD“ und „Handschellen für uns Ganoven“ entlockten vielen Passanten ein Schmunzeln. Obwohl die großflächige Verfremdung der Plakate noch am selben Abend von NPDlern größtenteils entfernt wurde, zeigte die Aktion unmittelbar politische Wirkung: Bereits kurze Zeit später ließ die Stadt Dresden die Plakatierung der Rechtsextremisten zumindest vor der Synagoge entfernen.
„Vernunft statt NPD!“
Passend zum Landtagswahlkampf in Sachsen engagierte sich die ver.di-Jugend im August 2009 auf ganz besondere Weise in Dresden. Sie gestalteten die Wahlplakate der NPD um. Die NPD ist in Sachsen nach wie vor besonders stark vertreten. 2009 ging sie mit besonders viel Wahlwerbung ins Rennen.