Die Initiative Omas gegen Rechts Berlin ruft unter dem Motto „Gemeinsam für kulturelle Vielfalt“ zum Gegenprotest auf dem Breitscheidplatz auf. Im Aufruf der Initiative heißt es u.a.:
Als Kriegs- und Nachkriegsgeneration werden wir es nicht widerspruchslos geschehen lassen, dass mitten in Berlin bekennende Holocaust-Leugner sich unter dem Deckmantel „Kultur“ versammeln und ihren Hass verbreiten. (…)
Die Kundgebung der Rechtsextremen ist eine Provokation für alle, die sich für eine offene Gesellschaft einsetzen und sich gegen rassistische, antisemitische und andere diskriminierende Positionen wehren. Deshalb:
Bitte kommt und lasst uns gemeinsam für eine solidarische, demokratische Gesellschaft eintreten!
Den vollständigen Aufruf von Omas gegen Rechts Berlin dokumentieren wir hier.
Der als „Volkslehrer“ bekannte Rechtsextremist Nikolai Nerling mobilisiert unter dem Motto „Für deutsche Kultur in Deutschland“ zu einer Kundgebung von 14.00 – 17.00 Uhr auf dem Breitscheidplatz. Nach jeweils einer Kundgebung in Berlin sowie in Dresden, ist es die dritte Veranstaltung dieser Art in diesem Jahr.
Auf den zurückliegenden Versammlungen kam es bei Redebeiträgen regelmäßig zu holocaustrelativierenden und volksverhetzenden Aussagen. Die letzte Veranstaltung des sog. „Volkslehrers“ fand im März diesen Jahres in Dresden statt. Laut einem Bericht der Leipziger Volkszeitung befanden sich unter den Teilnehmenden auch Anhänger_innen von Pegida und den Identitären. Wegen volksverhetzender Äußerungen wurde diese Kundgebung vorzeitig von der Polizei beendet.
Nach Einschätzung der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin – MBR sind auch am Sonntag in Berlin Rechtsextreme und Holocaustleugner zu erwarten:
Auch in Berlin ist mit der Teilnahme verschiedener rechtsextremer Akteure zu rechnen. Zwei der drei in Nerlings Mobilisierungsvideo vom 07.07.2019 angekündigten Redner sind wegen Holocaustleugnung vorbestraft. Sie waren alle der „Europäischen Aktion“ (EA), einer Organisation, die als internationaler Zusammenschluss von Rechtsextremisten und Holocaust-Leugnern angelegt war, zuzurechnen. Einer von ihnen gehörte vor knapp zehn Jahren sogar zu den Gründern dieses Zusammenschlusses, der sich angeblich 2017 aufgelöst haben will, wie der „Blick nach Rechts“ unter der Überschrift „Bekennender Holocaust-Leugner“ berichtete. Einer von ihnen soll auch Wehrübungen in Thüringer Wäldern veranstaltet haben, weswegen das Thüringer Landeskriminalamt im Juni 2017 sein Haus wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung durchsuchte. Dabei fanden die Beamten offenbar Waffen, Munition, Propagandamaterial und Drogen, wie „Die Zeit“ berichtete.
Der ehemalige Berliner Grundschullehrer Nikolai Nerling fiel bereits 2016 mit einem antisemitischen Plakat auf, in dem der Holocaust als „eine Geschichte voller Lügen“ bezeichnet und der Shoa-Leugner Horst Mahler zitiert wurde. Seitdem tauchte Nerling regelmäßig in rechtsextremen Zusammenhängen auf und berichtete für seinen Videokanal „Der Volkslehrer“ von entsprechenden Veranstaltungen oder führte Interviews mit entsprechenden Protagonisten durch.
Aktionskarte, 14.07.2019, Berlin-City West (Änderungen möglich)
Voraussichtliche Kundgebungsorte
13.30 Uhr Breitscheidplatz, zwischen Neuer Glockenturm Gedächtniskirche und Wasserklops (Südseite Breitscheidplatz/Tauentzienstraße) – Initiative Omas gegen Rechts Berlin mit dem Motto „Gemeinsam für kulturelle Vielfalt“
14.00 Uhr Breitscheidplatz, zwischen Neuer Glockenturm Gedächtniskirche und Wasserklops (Nordseite Breitscheidplatz/Budapester Straße) – Kundgebung des Rechtsextremen Nikolai Nerling mit dem Motto „Für deutsche Kultur in Deutschland“
Änderungen möglich, aktuelle Infos auf Twitter, Hashtag: #b1407