Schon vormittags tummelten sich im Foyer des Tipis junge Spielerinnen des Frauenteams von Türkiyemspor in dunklen Fußballtrikots mit dem neuen Logodruck von „Berlin gegen Nazis“ und köpften sich einen der zahlreichen Merchandise-Luftballons zu. Die lockere Stimmung hielt auch während der Pressekonferenz an und selbst das Wetter spielte mit und lockte die Akteure am Ende zum gemeinsam Pressefoto nach draußen.
Das vom Senat geförderte Projekt, wurde von Frau Dilek Kolat persönlich, der Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen, vorgestellt. In ihrer Ansprache hob sie „die Einzigartigkeit dieser Plattform hervor“. Ziel sei es, „das größte Netzwerk gegen Rechtsextremismus zu schaffen, das es je in Berlin gab, in dem Partnerinnen und Partner aus Wirtschaft, Kunst und Kultur sowie Migrantinnen-Selbstorganisationen und Gewerkschaften an einem Strang ziehen. Dies ist ein gutes Zeichen für mehr Zivilcourage und bürgerschaftliches Engagement gegen Rechts.“ Für den Fall, dass eine rechtsextreme Großveranstaltung geplant ist, aktiviert „Berlin gegen Nazis“ über die Webseite, Facebook und natürlich auch Twitter die Berliner Öffentlichkeit. Über die Partner werden auch die Belegschaften bzw. die Vereinsmitglieder via Intranet, Newsletter oder anderer interner Kommunikationsmittel erreicht. Innerhalb kürzester Zeit können so tausende von Menschen informiert werden, die sonst vielleicht erst in den Abendnachrichten von einem bereits stattgefundenen Naziaufmarsch mitbekommen hätten. Unterstützen wird diesen Mobilisierungsgedanken eine interaktive App, die für dieses Jahr geplant ist.
Deutlich wurde, dass unsere Webseite „Berlin-gegen-Nazis.de“, zentrales Element des Netzwerkes, das Spektren übergreifende Netzwerk gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus für die ganze Stadt werden soll. Menschen, die sich von den bisherigen Protestformen gegen Rechtsextremismus nicht angesprochen fühlten, sollen hier zu neuen kreativen Protesten inspiriert werden und ganz einfache Anregungen und Praxistipps bekommen, wie sie selbst etwas tun können. Auch Merchandise-Material wie Klatschpappen, Aufkleber und Plakate sollen in nächster Zeit zum Downloaden online gestellt werden. Ein interaktiver Terminkalender informiert über Veranstaltungen gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus, die in Berlin stattfinden, denn Grundvoraussetzung für mehr Engagement und Verantwortungsgefühl aller ist die Informationsvermittlung. „Zukünftig sollen überall in der Stadt auch dezentral Zeichen gesetzt werden gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus“, so Bianca Klose, Geschäftsführerin des VDK’s. „Das Netzwerk soll zeigen, Berlin ist gegen Nazis und dies divers und solidarisch. Jeder kann Verantwortung übernehmen.“