Neuruppins Bürger zeigen NPD den Stinkefinger

Dass große Banner und Plakate eine einfache und dennoch besonders wirkungsvolle Möglichkeit sind, Protest zum Ausdruck zu bringen, vor allem dann, wenn sie entlang der Lichtmasten der Route einer Nazidemonstration hängen, ist das Kalkül vieler Initiativen gegen Nazis. Die Presse soll, egal von welchem Standpunkt aus, kein Bild der Nazidemonstration schießen können ohne nicht zugleich ein Plakat mit einer klaren Aussage gegen Nazis im Hintergrund abzulichten.

Beim Bundesparteitag der NPD in Neuruppin im November 2011 war es ähnlich: Das Aktionsbündnis gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit und das Aktionsbündnis Neuruppin bleibt bunt hatten eine großformatige Fotoausstellung im Kulturzentrum Stadtgarten installiert. Zu sehen waren Bürgerinnen und Bürger aus Neuruppin, die sich in ihrer ablehnenden Haltung zur NPD ablichten und vergrößern ließen. Verschränkte Arme, rausgestreckte Zungen, Stinkefinger, der persönlichen Protesthaltung gegen die NPD waren keine Grenzen gesetzt.  Eine besondere Plakatausstellung!

Per einstweiliger Anordnung wurde die Stadt verpflichtet, der NPD für ihren Bundesparteitag das Kulturzentrum Stadtgarten zu vermieten. Zuvor wurde jedoch dort diese Ausstellung mit dem Titel „Neuruppin hat einen klaren Standpunkt – gegen Nazis“ eröffnet. Einen Monat lang sollten die Fotografien dort hängen – also auch während des Parteitags.

Die NPD-Führung musste ihre Pressekonferenz vor Plakaten mit dem Slogan „Neuruppin hat einen klaren Standpunkt – gegen Nazis“ abhalten.