Mahnwachen gegen Antisemitismus und für Solidarität in Mitte und Kreuzberg

Update +++ Aktuell organisieren solidarische Nachbar_innenschaften regelmäßig Kundgebungen vor jüdischen Einrichtungen. Sie sollen symbolisch Schutz vor Angriffen bieten und auf das Schicksal der am 7. Oktober von der Hamas ermordeten und verschleppten Menschen aufmerksam machen.

+++ Stand: 28.11.2023 +++

Mahnwache Brunnenstraße freitags

In Mitte gab es in der Nacht zum 18. Oktober einen Brandanschlag auf die Synagoge der Gemeinde Kahal Adass Jisroel in der Brunnenstraße. (Hintergrund: taz) Seither organisieren solidarische Nachbar_innen jeden Freitagabend eine Mahnwache in der Nähe der Synagoge. Unterstützt von der Initiative Mahnwachen gegen Antisemitismus versammeln sie sich das nächste Mal am 01. Dezember. Ab dem 24. November beginnen die Mahnwachen bereits um 15.30 Uhr (die Uhrzeit der Mahnwache richtet sich nach dem Beginn des Schabbat-Gebets und damit nach dem Sonnenuntergang). Die Mahnwachen finden zunächst bis Mitte Dezember statt.

Mahnwache Fraenkelufer freitags

Auch vor der Synagoge am Fraenkelufer in Kreuzberg findet derzeit jeden Freitag eine Mahnwache statt, so auch am 01.Dezember von 17.30 bis 19.00 Uhr. Auch diese Mahnwache will durch stille Präsenz Solidarität zeigen, während in der Synagoge gebetet wird. Die Mahnwachen finden zunächst bis Anfang Dezember statt.

Share-Pic der Mahnwache am 17.11.2023

Bereits am 13. Oktober kurz nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober versammelten sich mehrere hundert Menschen vor der Synagoge am Fraenkelufer, um ihre Solidarität auszudrücken und Jüdinnen und Juden in Berlin zu zeigen, dass sie in der aktuellen Lage nicht allein sind.

Mahnwache gegen Antisemitismus am Weinbergspark am 7. Dezember

Von Ende Oktober bis zum 8. November fanden täglich Kundgebungen der Initiative Mahnwachen gegen Antisemitismus am Weinbergspark in Mitte statt, bei denen der Schwerpunkt auf den von der Hamas am 7. Oktober verschleppten Geiseln lag.

Zukünftig wird es an jedem 7. des Monats eine Kundgebung gegen Antisemitismus und Rassismus der Mahnwachen gegen Antisemitismus am Weinbergspark geben. Die Initiative wird dabei u.a. von den Omas gegen Rechts Berlin unterstützt. Der nächste Termin ist am 7. Dezember von 18:00 bis 20:00 Uhr an der Ecke Brunnenstraße/Veteranenstraße unter den Slogans: „Den Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus zusammen denken! Für eine vielfältige Gesellschaft – Solidarität mit allen jüdischen BürgerInnen. Erinnern und Mahnen an die Opfer des antisemitischen Pogroms vom 7. Oktober. Sofortige Freilassung aller Geiseln! Solidarität mit allen Betroffenen von Rassismus – Für die Vielfalt jüdischen Lebens.“

Foto: „Mahnwachen gegen Antisemitismus“

Die Mahnwache ist dabei offen für alle, die sich beteiligen wollen und ruft dazu auf, auch „in anderen Kiezen und Städten in Deutschland und Europa Mahnwachen gegen Antisemitismus zu errichten und sich solidarisch an die Seite der jüdischen Bürger zu stellen.“

Selbst Mahnwachen organisieren?

Wer dem Vorbild der oben beschrieben Mahnwachen in Solidarität mit Berliner Jüdinnen und Juden folgen will, sollte daran denken, sich im Vorfeld mit der jeweiligen jüdischen Einrichtung in der Nähe in Verbindung zu setzen und nicht ohne Absprache zu handeln. Auch eine gute Vorbereitung für das Vorgehen bei Störungen und Gefährdungen der Sicherheit von Kundgebungsteilnehmenden ist wichtig. Einige dafür nützliche Empfehlungen, die Berlin gegen Nazis gemeinsam mit der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin für den 9. November erstellt hat, finden sich hier.

Beitragsfoto: Kundgebung am 13.10.23 am Fraenkelufer, Berlin gegen Nazis