Mahnwachen gegen Antisemitismus und für Solidarität in Mitte und Kreuzberg

Update 4 +++ Aktuell organisieren solidarische Nachbar_innenschaften regelmäßig Kundgebungen vor jüdischen Einrichtungen. Sie sollen symbolisch Schutz vor Angriffen bieten und auf das Schicksal der am 7. Oktober von der Hamas ermordeten und verschleppten Menschen aufmerksam machen.

Stand der Informationen 20.02.2024

Mahnwache Brunnenstraße an einem Freitag pro Monat

In Mitte gab es in der Nacht zum 18. Oktober 2023 einen Brandanschlag auf die Synagoge der Gemeinde Kahal Adass Jisroel in der Brunnenstraße. (Hintergrund: taz) Bis Ende 2023 organisierten solidarische Nachbar_innen jeden Freitagabend eine Mahnwache in der Nähe der Synagoge. Die jeweilige Uhrzeit der Mahnwache richtete sich nach dem Beginn des Schabbat-Gebets und damit nach dem Sonnenuntergang.

Share-Pic Solidarisch gegen Antisemitismus – Mahnwachen 2024

Über den Jahreswechsel ist aus der Organisationsgruppe für die Mahnwachen eine Initiative mit dem Namen Solidarisch gegen Antisemitismus entstanden. Die Initiative organisiert nun monatliche Mahnwachen an den Freitagen in der Brunnenstraße, die nahe am 18. des Monats liegen. Am 23. Februar um 17.30 Uhr findet die nächste Mahnwache im Kiez in Mitte an der Brunnenstraße 33 statt.

Mahnwache Fraenkelufer freitags

Auch vor der Synagoge am Fraenkelufer in Kreuzberg finden seit Oktober jeden Freitag Mahnwachen statt, so auch am 23. Februar von 17.30 bis 19.00 Uhr. Auch diese Mahnwache will durch stille Präsenz Solidarität zeigen, während in der Synagoge gebetet wird. Die Mahnwachen finden zunächst bis Ende Mai statt.

Share-Pic der Mahnwache am 17.11.2023

Bereits am 13. Oktober kurz nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober versammelten sich mehrere hundert Menschen vor der Synagoge am Fraenkelufer, um ihre Solidarität auszudrücken und Jüdinnen und Juden in Berlin zu zeigen, dass sie in der aktuellen Lage nicht allein sind.

Mahnwache gegen Antisemitismus am 7. des Monats

Von Ende Oktober bis zum 8. November fanden täglich Kundgebungen der Initiative Mahnwachen gegen Antisemitismus am Weinbergspark in Mitte statt, bei denen der Schwerpunkt auf den von der Hamas am 7. Oktober verschleppten Geiseln lag.

Seit Dezember 2023 soll es an jedem 7. des Monats eine Kundgebung gegen Antisemitismus und Rassismus der Mahnwachen gegen Antisemitismus geben. Die Initiative wird dabei u.a. von den Omas gegen Rechts Berlin unterstützt. Der erste Termin fand am 7. Dezember von 18:00 bis 20:00 Uhr an der Ecke Brunnenstraße/Veteranenstraße unter den Slogans: „Den Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus zusammen denken! Für eine vielfältige Gesellschaft – Solidarität mit allen jüdischen BürgerInnen. Erinnern und Mahnen an die Opfer des antisemitischen Pogroms vom 7. Oktober. Sofortige Freilassung aller Geiseln! Solidarität mit allen Betroffenen von Rassismus – Für die Vielfalt jüdischen Lebens.“. Die zweite Ausgabe gab es am 07.Januar vor der Synagoge in der Brunnenstraße einige hundert Meter die Straße hinauf. Nächster Termin voraussichtlich 07. März am Weinbergspark.

Foto: „Mahnwachen gegen Antisemitismus“

Die Mahnwache ist dabei offen für alle, die sich beteiligen wollen und ruft dazu auf, auch „in anderen Kiezen und Städten in Deutschland und Europa Mahnwachen gegen Antisemitismus zu errichten und sich solidarisch an die Seite der jüdischen Bürger zu stellen.“

Selbst Mahnwachen organisieren?

Wer dem Vorbild der oben beschrieben Mahnwachen in Solidarität mit Berliner Jüdinnen und Juden folgen will, sollte daran denken, sich im Vorfeld mit der jeweiligen jüdischen Einrichtung in der Nähe in Verbindung zu setzen und nicht ohne Absprache zu handeln. Auch eine gute Vorbereitung für das Vorgehen bei Störungen und Gefährdungen der Sicherheit von Kundgebungsteilnehmenden ist wichtig. Einige dafür nützliche Empfehlungen, die Berlin gegen Nazis gemeinsam mit der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin für den 9. November erstellt hat, finden sich hier.

Beitragsfoto: Kundgebung am 13.10.23 am Fraenkelufer, Berlin gegen Nazis