Seit Wochen protestieren in der ganzen Bundesrepublik Menschen in breiten Bündnissen gegen Rechtsextremismus und Rassismus sowie für eine demokratische und offene Gesellschaft. In Berlin finden nach mehreren großen Versammlungen in den nächsten Wochen lokale Proteste statt, die von in den Bezirken verankerten zivilgesellschaftlichen Initiativen und Bündnissen organisiert werden. Auch die jährliche Lichterkette in Pankow am 27. Januar (Beitragsfoto) war viel größer als in den Vorjahren.
Demonstrationen in Steglitz-Zehlendorf am 10. und 17. Februar
Foto: Stadtrand-Nachrichten.de, 10.02.2024
In Steglitz-Zehlendorf fand am Samstag, 10. Februar ab 13:00 Uhr eine Demonstration am Rathaus Steglitz mit über 1000 Teilnehmenden statt, wie Stadtrand-Nachrichten berichtete . Die Demonstration führt vom Rathaus über die Schloßstraße zum Walther-Schreiber-Platz und zurück. Das organisierende Bündnis SZ weltoffen rief auf:
Wir sind der Überzeugung, dass es wichtig ist, sich JETZT zu positionieren und aufzustehen. Denn „NIE WIEDER!“ ist JETZT. Deshalb schließt euch unserem Protest an, zeigt Gesicht gegen Rassismus, Antisemitismus, Faschismus und Haltung gegenüber gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.
Am zweiten Samstag in Folge ruft die Zivilgesellschaft in Steglitz-Zehlendorf auch am 17. Februar zu Protesten gegen Rechtsextremismus auf und will sich ab 17.30 Uhr am Jungfernstieg 26 in Lichterfelde Ost versammeln. Anlass ist eine Veranstaltung von Rechtsextremen für und mit Rechtsextremen vom in Lichterfelde Ost ansässigen Verein „Freunde der Staatsreparatur e.V“. Einige Hintergründe zum angekündigten rechtsextremen Redner und ehemaligen Vorsitzenden der AfD Sachsen-Anhalt, der mittlerweile zur Gruppierung AFSG gehört, bei den Kolleg_innen der MBR Berlin aus Anlass einer Demonstration im September 2023.
Demonstration in Kladow am 17. Februar
Im Spandauer Ortsteil Kladow findet am Samstag, 17. Februar ab 11:00 Uhr eine breit unterstützte Demonstration gegen Rechtsextremismus statt. Start ist auf der Wiese hinter dem Kladower Forum (Kladower Damm 387, 14089 Berlin). Zu erreichen mit der Fähre Wannsee-Kladow oder mit dem Bus (Station: Alt-Kladow). Engagierte Anwohner_innen rufen gemeinsam mit Vertreter_innen von Parteien, Kirchen und ortsansässigen Organisationen und dem Netzwerk Demokratie, Toleranz, Respekt und Vielfalt Spandau auf:
Wir schweigen nicht, wenn Populisten mit Rechtsradikalen gegen die Demokratie hetzen und am Ende in Hinterzimmern Pläne aushecken, unsere Gemeinschaft zu spalten.
Zitat aus dem Aufruf zur „Demonstration gegen Demokratiefeinde“, in voller Länge HIER
Wir Menschen in Gatow und Kladow stehen für ein bundes, solidarisches Miteinander in unserer Nachbarschaft ein.
Kundgebung in Friedrichshain am 24. Februar
Die Initiative Togo Action Plus e.V. organisiert am Samstag, 24. Februar, eine Kundgebung in Friedrichshain, Colbestraße Ecke Scharnweberstraße um 14:00 Uhr:
Die Sorgen von Menschen werden aktuell gezielt genutzt, um rechtsextremes Gedankengut zu verbreiten und Hass zu legitimieren. Rechtsextreme, rassistische Aussagen werden zunehmend toleriert und politisch gefördert. Derzeitige politische Entwicklungen in unserer Welt sind besorgniserregend und angsteinflößend.
Doch wir sagen NEIN zu Rassismus und zu rechtem Hass. Gemeinsam können und müssen wir dagegenhalten! Der Widerstand gegen Rassismus ist für uns eine tagtägliche Aufgabe.
Aus dem Aufruf von „Togo Action Plus“
Beitragsfoto: „Lichterkette Pankow“, 27.01.2024, Berlin gegen Nazis