Am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, den 27. Januar 2014, rief der Verein „Laut gegen Nazis“ seine Mitglieder und alle Demokratinnen und Demokraten in einem YouTube-Video zum digitalen Protest gegen Nazis auf. Die NPD-Seite auf Facebook sollte mit kreativen Sprüchen gegen die NPD überflutet werden und mit plakativen Slogans den Internetauftritt der Rechtsextremen lahmlegen.
„Die NPD hetzt auf Facebook immer wieder gegen MitbürgerInnen mit Migrationshintergrund. Dagegen wehren wir uns! Wir wollen der NPD gemeinsam zeigen, dass Deutschland bunt ist. Nicht braun. Und benutzen dazu die größte Angst der Rechten: Wir überfremden die NPD!“ So ist es auf www.likeattack.de, der extra eingerichteten Seite von „Laut gegen Nazis“ zu lesen. Hier konnten sich alle Interessierten über die Aktion informieren und erfuhren, dass man zunächst die NPD-Seite „liken“ müsse, um die Posts kommentieren zu können. Die Kommentare reichten von witzigen Sprüchen wie beispielsweise „Katzen statt Glatzen“ und „Flower Power statt White Power“ bis zu klaren Statements gegen Rechtsradikalismus wie „Kein Mensch ist illegal“. „Laut gegen Nazis“ wies darauf hin, dass man nach dem Kommentieren nicht vergessen sollte, die Seite zu „entliken“, um für die Nazis keine größere Social Media Präsenz zu schaffen oder gar die eigenen Facebook-Freunde zu verprellen.
Die Aktion war ein voller Erfolg! Die Administratoren der NPD Facebook-Seite hatten sichtlich Mühe, die vielen Kommentare so schnell wie möglich wieder zu löschen. Manche Posts blieben bis zu 10 Stunden auf der Facebook-Seite der NPD. Die gesamte Medienlandschaft, von Spiegel über Stern, Handelsblatt und Berliner Zeitung berichtete über die Aktion der Initiative. Das Handelsblatt resümierte in einem Artikel: „Die Initiatoren wollen Flagge zeigen gegen rechtsextreme Parolen. Und was vielleicht hängen bleibt ist der Slogan: „Wir sind mehr. Wir sind bunt.“