Kundgebung von Rechtsextremen am Breitscheidplatz

Donnerstag, 03.10.19, 14.00 Uhr, Breitscheidplatz - Der Rechtsextreme Nikolai Nerling hat erneut eine Kundgebung ab 14.00 Uhr unter dem Motto "Deutsche Kultur in Deutschland" am Breitscheidplatz in der City-West angemeldet. Anmeldungen für Gegenproteste sind nicht bekannt.


Der als „Volkslehrer“ bekannte Rechtsextremist Nikolai Nerling mobilisiert unter dem Motto „Für deutsche Kultur in Deutschland“ zu einer Kundgebung von 14.00 – 17.00 Uhr auf dem Breitscheidplatz. Nach einer Kundgebung im Januar am Reichstag sowie im Frühjahr in Dresden und einer Kundgebung am 07.Juli am Breitscheidplatz, mit sehr starkem Gegenprotest von 250 Teilnehmer_innen einer Kundgebung von Omas gegen Rechts Berlin, ist dies die vierte Veranstaltung dieser Art in diesem Jahr. Ort und angekündigtes Programm sind identisch zur Veranstaltung im Juli.

Nach Einschätzung der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin – MBR sind auch am Donnerstag in Berlin Rechtsextreme und Holocaustleugner zu erwarten:

Auch diesmal ist mit der Teilnahme verschiedener rechtsextremer Akteure zu rechnen. Zwei der drei in Nerlings Mobilisierungsflyer vom 04.09.2019 angekündigten Redner sind wegen Holocaustleugnung vorbestraft. Sie waren alle der „Europäischen Aktion“ (EA), einer Organisation, die als internationaler Zusammenschluss von Rechtsextremisten und Holocaust-Leugnern angelegt war, zuzurechnen. Einer von ihnen gehörte vor knapp zehn Jahren sogar zu den Gründern dieses Zusammenschlusses, der sich angeblich 2017 aufgelöst haben will, wie der „Blick nach Rechts“ unter der Überschrift „Bekennender Holocaust-Leugner“ berichtete. Einer von ihnen soll auch Wehrübungen in Thüringer Wäldern veranstaltet haben, weswegen das Thüringer Landeskriminalamt im Juni 2017 sein Haus wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung durchsuchte. Dabei fanden die Beamten offenbar Waffen, Munition, Propagandamaterial und Drogen, wie „Die Zeit“ berichtete.

Der ehemalige Berliner Grundschullehrer Nikolai Nerling fiel bereits 2016 mit einem antisemitischen Plakat auf, in dem der Holocaust als „eine Geschichte voller Lügen“ bezeichnet und der Shoa-Leugner Horst Mahler zitiert wurde. Seitdem tauchte Nerling regelmäßig in rechtsextremen Zusammenhängen auf und berichtete für seinen Videokanal „Der Volkslehrer“ von entsprechenden Veranstaltungen oder führte Interviews mit entsprechenden Protagonisten durch.

Informationen über angemeldeten Gegenprotest liegen bisher nicht vor.

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