Start der Kampagnen "BERLIN – No Backdrop for Nazis , Keine Kulisse für Nazis!" von "Berlin gegen Nazis"

Kampagne „BERLIN – No Backdrop for Nazis/Keine Kulisse für Nazis!“ gestartet

Am 2. September startete die breit unterstützte Kampagne „Berlin – No Backdrop for Nazis/Keine Kulisse für Nazis!“ im Regierungsviertel.

Der Impuls für die Kampagne gegen rechtsextreme, rassistische, antisemitische und verschwörungsideologische Versammlungen im Berliner Regierungsviertel kam aus dem Partner_innennetzwerk von BERLIN GEGEN NAZIS. Die vom Bündnis für ein weltoffenes und tolerantes Berlin veranstaltete Kundgebung auf dem Pariser Platz setzte ein deutliches Zeichen für eine vielfältige und offene Stadt, deren repräsentatives Zentrum nicht als Kulisse für Inszenierungen von Rechtsextremen, Verschwörungsgläubigen und Reichsbürger_innen taugt.

In Redebeiträgen gingen Vertreter_innen an der Kampagne beteiligter Organisationen auf die Notwendigkeit ein, im Regierungsviertel gegen antidemokratische Inszenierungen zu protestieren. Daniel Wucherpfennig, Regionalgeschäftsführer des DGB Berlin-Brandenburg, Ulrike Trautwein, Generalsuperintendentin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) und Dr. Bruno Osuch, Länderbeauftragter des Humanistischen Verbands Berlin-Brandenburg machten vor dem Brandenburger Tor unmissverständlich klar, dass das Regierungsviertel keine Kulisse für Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus und Verschwörungsideologie sein darf. Exemplarisch hob Ayşe Demir, Vorstandssprecherin des Türkischen Bunds Berlin-Brandenburg (TBB), hervor:

„Insbesondere in einer Stadt wie Berlin, die von Vielfalt geprägt ist, müssen Orte wie der Reichstag und das Brandenburger Tor Symbole für Vielfalt und Weltoffenheit sein. Hier muss ein klares Zeichen gegen den gesellschaftlichen Rechtsruck und Rassismus gesetzt werden.“

Eine große Fotowand mit drei Bären und einem Schild mit dem Kampagnenmotto bot Passant_innen und Tourist_innen die Gelegenheit, sich spontan und kreativ zu positionieren. Viele nutzten die Gelegenheit und hielten „Buh!“-Schilder in verschiedenen Sprachen hoch. Sie sprachen sich damit für eine vielfältige Stadt aus, die den Mund aufmacht und Haltung einnimmt, wenn Neonazis, Rassist_innen oder Antisemit_innen versuchen, den Stadtraum mit ihren menschenverachtenden Ideologien zu besetzen.

Sie hielten die Schilder auch in Richtung einer vor der US-amerikanischen Botschaft stattfindenden Kundgebung aus dem „Reichsbürger“-Spektrum. Regelmäßig und oft unwidersprochen halten Personen aus diesem Spektrum Versammlungen im Regierungsviertel ab. Diese Auftritte mit Preußen- und schwarz-weiß-roten Reichsflaggen wirken auf viele bloß lächerlich und auch an diesem Tag war vielen Passant_innen die belustigte Irritation anzumerken.

Doch auf die Gefahren, die von der Ideologie dieses Spektrums und regelmäßig bei Reichsbürger_innen aufgefundenen Waffen ausgehen, wies die „#NoBackdrop“-Kundgebung mehrmals hin und viele Passant_innen und Tourist_innen nutzten die Gelegenheit, sich vor der Fotowand mit der „Reichsbürger“-Versammlung im Hintergrund eindeutig zu positionieren.

Beteiligt an der Kampagne sind auch Anrainer im Regierungsviertel, das TIPI am Kanzleramt, das GRIPS-Theater und die Akademie der Künste (AdK). Die AdK stellte ihren Fassadenscreen zur Verfügung, der mit einem eigens entworfenen Video den ganzen Tag über die „#NoBackdrop“-Kampagne bewarb.

„Die gläserne Fassade des Akademie-Gebäudes am Pariser Platz steht für Offenheit und demokratische Teilhabe. Wir protestieren gegen die erneute Ausrufung rechtsextremer und rassistischer Parolen vor zentralen Wahrzeichen Berlins wie dem Brandenburger Tor.“

AdK-Vizepräsidentin Kathrin Röggla

Herzlichen Dank an das ebenfalls an der Kampagne beteiligte Sprachlernunternehmen babbel, das den während der Auftaktaktion verteilten Kampagnenflyer in 16 Sprachen übersetzt hat.

Die Kundgebung und die Mitmachaktion an der Fotowand waren erst der Auftakt im Regierungsviertel. Die Kampagne „BERLIN – No Backdrop for Nazis/Keine Kulisse für Nazis!“ will zukünftig Berliner_innen und Tourist_innen mit weiteren Aktionen Gelegenheiten zur Positionierung gegenüber rechtsextremen, rassistischen, antisemitischen und verschwörungsideologischen Inszenierungen im Regierungsviertel bieten.

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Die ausführliche Pressemitteilung als PDF.
Beitragsfotos: Berlin gegen Nazis/Florian Boillot
Fotowand: Werkstatt für alles | Masken: Wintercroft