Internationale Wochen gegen Rassismus 2024

+++ 11.-24.03.2024, berlinweit - Unter dem Motto "Menschenrechte für alle" finden auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Veranstaltungen anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus statt. Wir stellen eine Auswahl davon vor aus den Bezirken Lichtenberg, Spandau, Pankow, Neukölln, Marzahn-Hellersdorf, Charlottenburg-Wilmersdorf und Mitte. +++

Wochen gegen Rassismus Hohenschönhausen & Lichtenberg

Mit mehr als 25 Veranstaltungen wird in Lichtenberg ein vielfältiges Programm aufgefahren. Das Netzwerk Hohenschönhausen gegen Rassismus und engagierte Menschen aus Lichtenberg haben dafür eine Website mit allen Events aufgebaut.

Am 11.03.2024 findet ab 16 Uhr die Auftaktveranstaltung am Prerower Platz, direkt vor dem Lindencenter, statt. Für den 13.03.2024 laden dann das Lichtenberger Register und die Fach- und Netzwerkstelle Licht-Blicke zum „Spaziergang gegen Rassismus“ ein. Los geht’s um 16 Uhr am Jugendclub Kontaktladen VIP & Neu-Hohenschönhausen in der Rüdickenstr. 29.

„Erst nachts können wir traurig sein“ ist der Titel eines Kurzfilmabends über deutsch-vietnamesische Perspektiven am 14.03.2024. Vier Kurzfilme eröffnen eindringliche Einblicke in die Migrationsgeschichten junger Menschen aus dem Bezirk. Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Filmworkshops „Dreh’s Um“ und dem Bürgertreff „Gemeinsam im Kiez leben“ in der Schöneicher Straße 10A. Beginn ist 18 Uhr.

Spandauer Aktionsmärz

Im Spandauer Aktionsmärz 2024 sind die Internationalen Wochen gegen Rassismus und der 6. Spandauer Mädchen- und Frauenmärz zu einem Aktionsmonat zusammengeführt. Ein Netzwerk aus der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten, der Stabsstelle Integration und einer Vielzahl an engagierten Personen und Organisationen will im Aktionsmärz auf Benachteiligung und Diskriminierung im Zuge von Sexismus und Rassismus gleichzeitig aufmerksam machen. Mehr Infos und das komplette Programm gibt es HIER.

Am 13.03.2024 lesen Dr. Çiçek Bacik & Kolleg*innen des Autorinnenkollektivs „Daughters
and Sons of Gastarbeiters
“ aus biografischen Zeugnissen derjenigen, die als Kinder sogenannter „Gastarbeiter_innen“ nach dem 2. Weltkrieg den bundesdeutschen Wirtschaftsaufschwung beflügeln sollten. Das QM Spandauer Vorstadt lädt dafür um 16 Uhr in das Nachbarschaftszentrum Paul-Schneider-Haus in der Schönwalder Straße 23.

Bei der Veranstaltung „Antimuslimischer Rassismus – Einblick in den Alltag von Muslim*innen
und Menschen, die so gelesen werden“ können Betroffene und Verbündete Handlungsstrategien entwerfen gegen alltäglichen Rassismus und Diskriminierung. Ort und Zeit: 15.03.2024, 12 bis 15 Uhr; eine Veranstaltung des Registers Spandau im Lerncafé Spandau.

Das „Interkulturelle Begegnungsfest für Kinder“ ist ein Angebot für Geflüchtete, Kinder aus Willkommensklassen und Kindern aus Regelklassen, um Vorurteile abzubauen und Begegnungen zu ermöglichen. Die Party startet am 19.03.2024 von 15 bis 18 Uhr im Gemeindehaus, Kladower Damm 369.

Am 21.03.2024 findet von 15 bis 16 Uhr die zentrale Kundgebung zum Internationalen Tag gegen Rassismus vor dem Rathaus Spandau statt. Zusammen mit zahlreichen Netzwerkpartner*innen lädt die Stabsstelle Integration des Bezirksamts ein, sich gegen Rassismus einzusetzen.

Pankower Wochen gegen Rassismus

Ein Netzwerk aus Pankower Vereinen, Initiativen, Bibliotheken und der Verwaltung organisiert auch dieses Jahr wieder die Pankower Wochen gegen Rassismus und ruft mehrere „Kiezaktionen“ ins Leben. Sie finden unter freiem Himmel statt und haben das Ziel, auf Diskriminierung in den jeweiligen Stadtteilen hinzuweisen und eine starke solidarische Nachbarschaft aufzubauen. Am 12.03. im Mühlenkiez rund um die Greifswalder Str. (15-17:30 Uhr), am 13.03. am Markt am Anger im Pankower Zentrum (10-15 Uhr), am 15.03. am Weißenseer Antonplatz (14:30-17 Uhr) und am 16.03. auf der Piazza Karow (10-12 Uhr).
Das komplette Programm für Pankow gibt es hier.

Am 19.03.2024 bietet eine „offene Vernetzungsrunde gegen Rechts“ allen Interessierten Informationen darüber, wie man sich gegen Rechtsextremismus und -populismus engagieren kann. Es werden verschiedene zivilgesellschaftliche Akteur_innen vor Ort sein, die ihre politische Arbeit vorstellen. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich unter anmeldung@jup-ev.org. Um 18:30 Uhr im JUP, Florastraße 84.

„So fühlte es sich an, das hätte ich mir gewünscht, so ging es mir danach …“ : Das interkulturelle Projekt migraUP lädt ein zum Empowerment-Workshop für Menschen mit Rassismuserfahrung. Am 22.03.2024 um 16 Uhr im Polki w Berlinie e.V. in der Storkower Straße 158.

Außerdem findet eine Infoveranstaltung über „Rechte Gruppierungen in Pankow“ statt. Interessierte können sich für diese anmelden via Mail an anmeldung@jup-ev.org. Ort und Zeit werden nach der Anmeldung übermittelt. Eine gemeinsame Veranstaltung mit der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus (mbr).

Aktionswochen gegen Rassismus Charlottenburg-Wilmersdorf

In Charlottenburg-Wilmersdorf wird auch in diesem Jahr ein umfangreiches Programm zu den Internationalen Wochen geboten.

Los geht es am 11.03. ab 13 Uhr mit dem Auftakttag im Interkulturellen Begegnungszentrum „Pangea-Haus“ u.a. mit Musik, Mitmachaktionen und Informationsveranstaltungen.

Der Workshop „Digitale Zivilcourage: Aktiv gegen Hass im Netz“ vermittelt für alle Menschen ab 15 Jahren, wie man Hate Speech (Hassrede) im Internet erkennt, effektiv Gegenrede nutzt und sich selbst digital schützen kann. Eine Veranstaltung des Demokratiebüro Charlottenburg-Wilmersdorf, Civic.Net und der Stadtteilbibliothek Halemweg; eine Anmeldung ist hier erforderlich. 14.03.2024, 17:30 bis 20:30 Uhr in der Stadtteilbibliothek Halemweg.

Am 15.03.2024 um 16 Uhr bieten das Register Charlottenburg-Wilmersdorf und die Mobile Stadtteilarbeit Wilmersdorf einen etwa 1,5-stündigen Kiezspaziergang zu Orten der sogenannten „Neuen Rechten“ in Wilmersdorf an. Update 5.3.: Der Spaziergang ist leider komplett ausgebucht und auch die Warteliste bereits voll. Für aktuelle Infos folgt dem Register CW bei Instagram.

Beim Kiezspaziergang „Antiziganismus in Charlottenburg“ weisen die Dokumentationsstelle Antiziganismus (DOSTA) und das Register Charlottenburg-Wilmersdorf auf Fälle von Diskriminierung gegenüber Rom*nja hin und gegenüber jenen, die als solche gehalten werden. Beginn ist am 19.03.2024 um 17 Uhr, auch hier ist eine Anmeldung unter cw@berliner-register.de erforderlich.

Beim Workshop „#blacklivesmatter! Solidarität lernen, leben weitergeben“ haben alle, die nicht von Rassismus betroffen sind, die Möglichkeit, sich über Anti-Schwarzen Rassismus weiterzubilden, die eigene antirassistische Haltung zu stärken und eigene Denkweisen zu hinterfragen. Eine Veranstaltung von r0g agency for open culture & critical transformation, Ort und Zeit: OPEN CULTURE OFFICE, Knobelsdorffstr. 22, 21.03.2024, 15 Uhr.

Neukölln – Menschenkette in Alt-Rudow

Die Initiative Rudow empört sich. Gemeinsam für Respekt und Vielfalt ruft für den 23.03.2024 wie in den letzten Jahren auch zu einer Menschenkette mit Kundgebung auf. Treffpunkt ist Alt-Rudow/Neudecker Weg um 11 Uhr. In dem Aufruf warnen die Initiator*innen vor rechtsextremen und rechtspopulistischen Argumentionen:

„Migrant*innen und Geflüchtete zu Sündenböcken für alle ungelösten Probleme zu machen, schürt nicht nur Rassismus. Vermeintliche Einzeltäter fühlen sich dadurch zu Gewalt- und Terrorangriffen aufgerufen. Geschlossene Grenzen und Abschiebungen schaffen weder zusätzliche Wohnungen noch bezahlbare Mieten, weder niedrigere Energiepreise noch weniger Inflation.“

Quelle: Aufruf Rudow empört sich

Internationale Wochen gegen Rassismus in Marzahn-Hellersdorf

Das komplette Programm zu den Internationalen Wochen in Marzahn-Hellersdorf hat das Bündnis für Demokratie und Toleranz auf ihrer Website veröffentlicht. Viele Veranstaltungen richten sich an Kinder und Jugendliche, einige sind aber auch offen für alle Interessierten.

Jugendliche ab 12 Jahren sind am 16.03.2024 eingeladen, an einem Ausflug zur Dauerstellung „zurückgeschaut I looking back – Die Erste Deutsche Kolonialausstellung von 1896 in Berlin-Treptow“ teilzunehmen. Treffpunkt ist um 12 Uhr vor der Jugenfreizeiteinrichtung Am Hultschi. Ziel ist das Museum Treptow, der Ausflug endet ca. 19 Uhr. Anmeldung an team.amhultschi@pad-berlin.de.

19.03.2024, 17 – 20 Uhr: Gemeinsames Fastenbrechen als „symbolischer Akt der Solidarität“: sowohl kulinarische Köstlichkeiten als auch Botschaften für Toleranz und gegen Rassismus werden beim Iftar-Empfang bei BENN Blumberger Damm in der Marzahner Promenade 36 ausgetauscht. Offen für alle!

Unter dem Motto „Bunt statt Braun! Wir sprühen den Kiez schöner“ sind alle Mädchen, trans* und nicht-binären Kinder und Jugendliche zwischen 10-21 Jahren eingeladen, am Internationalen Tag gegen Rassismus, dem 21.03., von 15:30 – 17 Uhr den Kiez mit Sprühkreide schöner zu gestalten. Treff ist beim Hella Klub für Mädchen* und junge Frauen*.

Treptow-Köpenick

Das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit in Schöneweide bietet eine öffentliche Führung zum Thema „Fußball & NS-Zwangsarbeit und Baracke 13“ an. Der Rundgang gibt ein Einblicke in das rassistische System der NS-Zwangsarbeit, das Zwangsarbeiter_innen aus Osteuropa in Berlin u.a. das Fußballspielen verbot. Am 17.03.2024, 13 – 15 Uhr.

Am 22.03.2024 findet um 17 Uhr in der Aula der Elisabeth-Schulen in der Edisonstraße 63 die Podiumsdiskussion „10 Jahre ohne Henker & Hexogen – Schöner leben ohne Naziläden?“ statt. Zahlreiche Diskutant_innen resümieren, wie es gelang, die Schließung zweier zentraler Anlaufstellen der Neonazi-Szene in Schöneweide zu erzwingen und welche Herausforderungen für die Gegenwart bleiben. Eine Veranstaltung des Zentrums für Demokratie.

Mehr Veranstaltungen sind zu finden auf der Website des Bezirksamts Treptow-Köpenick.

Moabit und Wedding

Am 13.03.2024 organisiert Gesicht Zeigen! eine Filmvorführung des Filmes „Amaro Filmos.“ Er porträtiert ehemalige junge Bewohner_innen eines Hauses in der Nähe des Ostbahnhofes, das mittlerweile abgerissen wurde und dortige Community verdrängt hat. Junge Rom_nja geben Einblick in ihre Lebenswelt und Gedanken. Im Anschluss gibt es ein Gespräch mit den Mitwirkenden. Beginn ist 19:30 Uhr im Lernort 7xjung in der Flensburger Str. 3 im Hansaviertel.

Am 22.03.2024 lädt die Initiative kiezmachen ein, „öffentlich, kreativ, sportlich und laut“ gegen Rassismus einzustehen. Von 16 – 21 Uhr es am Unionsplatz in der Siemensstraße Raum für Bewegung, Spaß und spannende Gespräche.

Das Bündnis „Zusammen gegen Rassismus Moabit und Wedding“ organisiert zahlreiche Veranstaltungen, die HIER zu finden sind.

Berlinweite Veranstaltungen und Aktionen

Für den 16.03.2024, 14.00 Uhr mobilisiert der „Runde Tisch Antifaschismus“ zu einer berlinweiten Kundgebung im Regierungsviertel, nahe des S-Bahnhofs Unter den Linden. Beim runden Tisch haben sich Vertreter_innen vieler Vereine, Gewerkschaften und Initiativen zusammengeschlossen.

Aus dem Aufruf:

Wie unsere Partner*innen in über 20 Ländern rufen auch wir vom Runden Tisch Antifaschismus in Berlin am 16. März, dem Internationalen Aktionstag gegen Rassismus und Faschismus, zu Protesten auf. Gemeinsam demonstrieren wir gegen Ausgrenzung, Stigmatisierung, Islamfeindlichkeit, Antisemitismus, Antiziganismus und jede Form von Rassismus. Gemeinsam fordern wir sichere Fluchtrouten, Asyl und Papiere für Geflüchtete und Migrant*innen.

Anfeindungen und Übergriffe sind Alltag für Geflüchtete und von Rassismus Betroffene. Ausgrenzung, Unterdrückung und Polizeigewalt bestimmen das Leben von People of Color und Schwarzer Menschen.

Quelle: Aufruf Runder Tisch Antifaschismus

Am 21.03.2024 veranstaltet die Berliner Landeszentrale für politische Bildung die Tagung „Antidiskriminierungspolitik als aktive Förderung – Strategien gegen institutionellen Rassismus.“ Die Veranstaltung findet von 12:30 – 18 Uhr im Roten Rathaus statt und ist kostenlos. Das umfassende Programm sowie das Anmeldeformular gibt es HIER.

Hintergründe zum Internationalen Tag gegen Rassismus

Im Jahr 1966 wurde der 21. März von den Vereinten Nationen zum „Internationalen Tag zur Überwindung von rassistischer Diskriminierung“ ausgerufen. Seit 1979 laden die Vereinten Nationen alle ihre Mitgliedstaaten darüber hinaus dazu ein, alljährlich Aktionswochen der Solidarität mit den Gegner_innen und Opfern von Rassismus zu organisieren.
Deutschlandweit werden die Internationalen Wochen gegen Rassismus in diesem Jahr zum 28. Mal unter dem Motto „Menschenrechte für alle!“ begangen. Mehr Informationen finden sich bei der Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus.

Diese Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.