Internationale Wochen gegen Rassismus 2023

20.03.- 01.04.2023, berlinweit: Anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus rund um den Internationalen Tag gegen Rassismus finden zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen in den Berliner Bezirken statt.

Bild: Pankow gegen Rassismus

Pankow gegen Rassismus

In Pankow veranstaltet ein Netzwerk aus Pankower Vereinen, Initiativen, Bibliotheken und Verwaltung im nun dritten Jahr die Aktionswochen gegen Rassismus im Bezirk.
Zum Auftakt gibt es bereits am 16.03. einen interaktiven rassismuskritischen Markt der Projekte, bei dem sich Initiativen bei Snacks und Getränken vorstellen. Im Anschluss liest Pierrot Raschdorf aus „Schwarz. Rot. Wir: Wie Vielfalt uns reicher macht“ in der Bibliothek. Die Veranstaltung wird in Gebärdensprache gedolmetscht.
Das Netzwerk veranstaltet außerdem drei zentrale Kiez-Aktionen mit Fotoausstellung, Diskussions-Sofa und Informationstischen für Gespräche über Rassismus und wie wir uns dagegen wehren können: Am 18.03. an der Piazza Karow, am 21.03. auf dem Markt an der Greifswalder Straße und am 23.03. am Antonplatz in Weißensee.
Als Abschluss werden am 01.04. unter dem Motto „Wir reden über Rassismus“ Flyer zur Sensibilisierung gegen Rassismus am Hugenottenplatz in Französisch-Buchholz verteilt.
Das komplette, umfangreiche Programm von „Pankow gegen Rassismus“ kann über die Aktionswebsite eingesehen werden.

Zusammen gegen Rassismus Wedding &Moabit

Bild: Demokratie in der Mitte

In Mitte finden ebenfalls drei Aktionstage statt. Sie werden von „Zusammen gegen Rassismus“ ausgerichtet, einem Zusammenschluss von über 36 Bündnismitgliedern und zahlreichen Kooperationspartner_innen aus Moabit, Wedding und Gesundbrunnen.
Den Auftakt machen am 24.03. u.a. eine Lesestunde, Fußball-Challenges, eine Graffitti-Aktion und Poetry Slam.
Am 29.03. findet im City Kino Wedding eine Performance zum Erinnern an den rassistischen Anschlag in Hanau 2020 von und mit Schüler*innen der Carl-von-Ossietzky Gemeinschaftsschule und des Eckener-Gymnasiums in Kooperation mit dem Maxim-Gorki-Theater statt. Im Anschluss gibt es ein Iftar-Essen.
Am 31.03. gibt es u.a. einen Sensibilisierungs-Workshop zum Zusammenwirken von Audismus und Rassismus, eine Lesung und Diskussion zum „Buch vom Anti-Rassismus“, einen Empowerment-Workshop für Kinder, die von Rassismus betroffen sind.

Das komplette Programm der Aktionstage ist hier abrufbar und wird in den kommenden Tagen auch auf dem Instagram-Kanal von Zusammen gegen Rassismus veröffentlicht.

Ein großer, orangener Aufblasbär mit einem goldenen Mundschutz steht vor einer Hausfassade. Zwischen den Pfoten hält er ein Banner mit der Aufschrift "Kein Platz für Rassismus"
Bild: PfD Charlottenburg-Wilmersdorf

Charlottenburg-Wilmersdorf gegen Rassismus

Der Initiativkreis CW-gegen-Rassismus realisiert auch in diesem Jahr ein umfangreiches Programm in Charlottenburg-Wilmersdorf.
Vom 21.03.-23.03. veranstaltet das Interkulturellen Begegnungszentrum „Pangea-Haus“ rassismuskritische Aktionstage u.a. mit Filmvorführungen, Workshops und Informationsveranstaltungen.
Eine Auswahl aus dem vielfältigen Programm in Charlottenburg-Wilmersdorf:
Am 20.03. gibt es einen Workshop „Kenne deine Rechte(n).“ mit Informationen, welche rechtsextremen Gruppierungen, Zeichen, Symbole und Codes verboten sind und wie Rechtsextreme den Diskurs um diese Verbote nutzen.
Am 23.03. findet ein Workshop zu (antiasiatischer) Diskriminierung und Rassismus im Alter statt.
Am 27.03. führt eine Kieztour zu Orten Jüdischen Lebens im Bezirk.
Das gesamte Programm für Charlottenburg-Wilmersdorf ist hier zu finden.

Spandauer Aktionsmärz

Bild: BA Spandau

In Spandau wird der jährlich stattfindende Frauen- und Mädchenmärz mit Veranstaltungen zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus kombiniert.
Am 21.03., dem Internationalen Tag gegen Rassismus, werden auf dem Vorplatz des Spandauer Rathauses laute und bunte Zeichen gegen Rassismus gesetzt. Politischen Vertreter*innen, Initiativen, Projekten und Engagierten aus Spandau hissen mit der Stabsstelle Integrationsmangement eine Fahne für 100% Menschenwürde.

Am 22.03. findet ein fünfstündiger Workshop „Rassismuskritisch Arbeiten“ zu verschiedenen Aspekten von, Sensibilisierung für und Unterstützungsmöglichkeiten gegen Rassismus am Arbeitsplatz statt.
Sich zu wehren und einzuschreiten bei Diskriminierung kann mit theaterpädagogischen Methoden beim Workshop „Zivilcourage – auch eine Frage der Übung!“ vom Register Spandau am 24.03. geübt werden.
Das Programm mit allen Veranstaltungen des Spandauer Aktionsmärz findet sich hier.

Menschenkette gegen Rassismus in Alt-Rudow – Neukölln

Zum 3.Mal findet am Samstag 25.03. in Neukölln eine von Rudow empört sich initiierte Menschenkette gegen Rassismus statt. Dazu versammeln sich im Bereich Alt-Rudow zwischen Neudecker Weg/Groß-Ziethener Chaussee und Köpenicker Str. viele Menschen um ein deutliches Zeichen gegen Rassismus, für Menschenrechte und gegen die rechtsextremen Aktivitäten im Bezirk und darüber hinaus zu setzen. Im Aufruf heißt es u.a.:

„Rassismus ist nicht nur ein Naziproblem. Aber wo Nazis sind, gibt es immer Rassismus! Neukölln – und hier insb. der Süden – hat seit Jahren eine Naziproblem. Jüngster Ausdruck ist die nach wie vor unaufgeklärte Neuköllner Anschlagsserie, welche als „Neukölln-Komplex“ bundesweit für Schlagzeilen sorgt. (…) Unsere Antwort: Solidarisch gegen Rassismus, rechte Gewalt und Hetze!

Hohenschönhausen gegen Rassismus

Auch im Bezirk Lichtenberg gibt es ein Bündnis, welches Aktivitäten innerhalb der Internationalen Wochen gegen Rassismus koordiniert: Hohenschönhausen gegen Rassismus.
Zum Auftakt gibt es am 20.03. in Hohenschönhausen vor dem Lindencenter eine große Sprühkreide-Aktion, Musik, einen Fahrradkorso aus Lichtenberg und viele Beiträge aus der Nachbarschaft.
Später am 20.03. lädt das „360 Grad“ zum Filmabend. Mit der Dokumentation „Miners Shot Down“ über ein Massaker an streikenden Arbeitern in Südafrika soll an die Geschichte Südafrikas in der Apartheid erinnert werden.
Zum Abschluss findet am 30.03. eine Lesung mit Gespräch mit Tebogo Nimindé-Dundadengar in der Bodo-Uhse-Bibliothek statt: „Gib mir mal die Hautfarbe. Mit Kindern über Rassismus sprechen“. Diskutiert wird u.a., wie Vorurteile erzieherisch abgebaut werden können, welche Worte verletzen und welche Sym­bolik sich in Kinderliedern versteckt.
Das gesamte Programm der Internationalen Wochen gegen Rassismus in Hohenschönhausen ist hier verfügbar.

Internationale Wochen gegen Rassismus in Treptow-Köpenick

Bild: Interkultureller Rat

Treptow-Köpenick eröffnet sein Programm am 20.3. mit einer Filmvorführung und Diskussion im Kino Casablanca. Der Film „Black faces in white? spaces“ von …thabo thindi untersucht die Dynamik und Komplexität des „Schwarzseins“ in Deutschland, einem Land, das sich selbst als homogen weiß betrachtet. Im Anschluss gibt es ein Gespräch über Rassismus in der Kulturszene.
Am 25.03. heißt es dann „Kreidezeit – Courage zeigen gegen Rassismus“: Auf dem Platz am Kaisersteg in Oberschöneweide findet eine Mit-Mal-Aktion von und mit Nachbar_innen statt, bei der Statements gegen Rassismus mit Kreide auf den Platz gemalt werden.
Am 28.03. lädt das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit zu einem öffentlichen Stadtteilspaziergang ein. Die dreistündige Tour führt zu historischen Industriestandorten im Kiez und verfolgt die Entwicklung des Stadtteils in der NS-Zeit und beleuchtet den Zusammenhang zwischen Krieg, Rüstung und Zwangsarbeit.
Details dazu und zu den vielen weiteren Veranstaltungen sind in der Programm-Übersicht des Bezirks zu finden.

Aktionswoche der AG politische Bildung Marzahn-Hellersdorf

In Marzahn-Hellersdorf haben sich diverse Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen sowie Stadtteilzentren zur AG politische Bildung zusammengeschlossen und veranstalten eine Aktionswoche vom 20.-25.03. Das Programm umfasst u.a. Filmvorführungen mit anschließenden Diskussionen, ein Vielfaltsspiel, Graffiti-Aktionen und einen Kiez-Subbotnik gegen Dreck und rechte Hetze. Das vollständige Programm der Aktionswoche findet sich hier.

Hintergründe zum Internationalen Tag gegen Rassismus

Im Jahr 1966 wurde der 21. März von den Vereinten Nationen zum „Internationalen Tag zur Überwindung von rassistischer Diskriminierung“ ausgerufen. Seit 1979 laden die Vereinten Nationen alle ihre Mitgliedstaaten darüber hinaus dazu ein, alljährlich Aktionswochen der Solidarität mit den Gegner_innen und Opfern von Rassismus zu organisieren.
Deutschlandweit werden die Internationalen Wochen gegen Rassismus in diesem Jahr zum 27. Mal begangen und stehen unter dem Motto „Misch dich ein!“. Mehr Informationen finden sich auf der Homepage der Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus.

Weitere Veranstaltungen in Berlin

Diese Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
In vielen Bezirken, u.a. in Treptow-Köpenick, Charlottenburg-Wilmersdorf, Lichtenberg, Spandau und Marzahn-Hellersdorf wird außerdem im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus das kurdische Frühlings-/Neujahrsfest Newroz gefeiert.
Aktuelle Informationen über die Aktionswochen und Empfehlungen für einzelne Veranstaltungen veröffentlichen wir auf unseren Social Media-Kanälen. Auf Twitter und Mastodon nutzen wir die Hashtags #noracism, #IWGR und #IWGR2023.