+++ Stand 07.11.2024 +++
Hinweis: Sollte es bei Gedenkveranstaltungen am 9. November zu Störungen kommen, ist es gut, vorbereitet zu sein. HIER haben wir mit unserem Schwesterprojekt MBR Handlungsempfehlungen zum Umgang mit solchen Störungen zusammengestellt.
Gedenkveranstaltung der Jüdischen Gemeinde zu Berlin
Am 12. November veranstaltet die Jüdische Gemeinde ab 19 Uhr ein Gedenken am Gemeindehaus in der Fasanenstraße 79-80 in Charlottenburg. Die Namen der 55.696 ermordeten Berliner Jüdinnen und Juden aus dem Gedenkbuch des Landes Berlin werden verlesen. Mehr Informationen auf der Webseite der Jüdischen Gemeinde.
Gedenkveranstaltungen in den Bezirken am 09.11.24 (unvollständige Auswahl)
Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg, die Bezirksverordnetenversammlung und die Synagoge Fraenkelufer laden um 12 Uhr zu einer Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung ein. Das stille Gedenken wird an der Synagoge Fraenkelufer, am Fraenkelufer 10 stattfinden.
Ein weiteres in Friedrichshain-Kreuzberg stattfindendes Gedenken findet ab 12 Uhr vor dem Sitz des ehemaligen Schocken Verlags statt. Dieser befindet sich in der Lindenstraße 67, 10969. Das Gedenken vor dem einstigen Verlagsitz erinnert an die Zerstörung jüdischer Kultur und Schreibens.
Von 13 bis 15 Uhr findet eine „Spurensuche zum jüdischen Leben“ statt, die an verschiedenen Stolpersteinen vorbeiführt. Die Führung kostet 12 Euro und beginnt in der Friedenstraße 3, 10249 Berlin.
In Berlin-Neukölln lädt die evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz lädt um 11 Uhr zu einem Konzert mit Werken vergessener jüdischer Komponist_innen ein. Das Konzert findet im interkulturellen Zentrum Genezareth am Herrfurthplatz 14, 12049 statt.
In Erinnerung an das Pogrom lädt das Bündnis „Hufeisern gegen Rechts“ zum Film „Gypsy” – ein Dokudrama über das Schicksal des Sintos und Boxers Johann „Rukeli” Trollmann um 19 Uhr in die Räume des Britzer Bürgervereins e.V. Diakonie Haus Britz, Buschkrugallee 131, Neukölln-Britz.
Das Bezirksamt Lichtenberg lädt ab 11 Uhr zum gemeinsamen ehrenden Gedenken am Gedenkstein für die ehemalige Synagoge in der Konrad-Wolf-Straße 92, 13055 Berlin.
In Marzahn-Hellersdorf finden unterschiedliche Gedenkveranstaltungen statt. Um 16 Uhr lädt das Bezirksamt zu der Veranstaltung „Die Kunst des Erinnerns“ in das Ausstellungszentrum Pyramide, Riesaer Straße 94. Informationen zu weiteren Veranstaltungen, wie Stolpersteinspaziergängen, befinden sich auf der Webseite des Bündnis für Demokratie und Toleranz.
In Köpenick-Oberschöneweide lesen die Enkelin und die Urenkelin des Widerstandskämpfers Erich Busse um 18 Uhr im KIEZCLUB KES, Plönzeile 4, Schöneweide, aus der Familiengeschichte vor. Die Lesung wird von der Stolpersteingruppe Schöneweide und dem Kiezclub KES organisiert.
In Schöneberg laden Bezirksbürgermeister und Bezirksverordnetenvorsteher zur Kranzniederlegung und einer Schweigeminute zum Gedenken am Mahnmal der ehemaligen jüdischen Synagoge in der Münchener Straße 38. Beginn ist 16 Uhr.
Einen Schweigemarsch in Wilmersdorf richtet das Gottfried-Keller-Gymnasium gemeinsam mit dem Walther-Rathenau-Gymnasium und der Landespolizeiakademie Berlin aus. Treffpunkt ist bereits am 8. November um 16:30 Uhr in der Erdener Straße/ Ecke Königsallee. Der Schweigemarsch führt zum „Gleis 17“ am S-Bhf. Grunewald. Es können Kerzen mitgebracht werden.
Außerdem findet ein Lebensmelodien-Konzert mit dem Namen „Melodic Memories“. Es beginnt um 19 Uhr in der Apostel-Paulus-Kirche in Schöneberg. Zur Teilnahme ist eine Anmeldungerforderlich
An der Gedenktafel vor dem U -Bahnhof Wittenbergplatz findet im Berliner Ortsteil Schöneberg ab 17 Uhr eine Mahnwache unter dem Motto „Gegen Antisemitismus, Rassismus und rechtes Gedankengut-NIE WIEDER!“statt. Das Gedenken wurde von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Berlin (GEW) initiiert.
Das Bezirksamt und die Bezirksverordnetenversammlung Mitte bieten ein vielfältiges Gedenkprogramm. Unter anderem findet eine Gedenkveranstaltung am Gedenkort Güterbahnhof Moabit statt. Von diesem Ort aus wurden über 30.000 Menschen in Ghettos und Vernichtungslager deportiert.
Weitere Gedenkveranstaltungen mit Schüler_innen verschiedener Schulen finden außerdem statt: an der Gedenktafel am Jüdischen Krankenhaus in der Heinz-Galinski-Straße 1, am Denkmal Siegmundshof sowie am Levetzow-Mahnmahl.
Ab 19 Uhr lädt die Evangelische Akademie zu Berlin, Aktion Sühnezeichen Friedensdienste und die Französische Kirche Berlin zum Gedenkgottesdienst mit dem Titel „Fragmente des Widerstands Gottesdienst zum Gedenken an die Novemberpogrome 1938“ ein.
Der Gottesdienst findet in Berlin Mitte in der Französischen Friedrichstadtkirche zu Berlin, Gendarmenmarkt 5, 10117 Berlin, statt.
Die evangelische Kirschengemeinden am Weinberg ruft ab 19:30 zu einem Gedenken in die Sophienkirchein der Großen Hamburger Straße 29/30, 10115 Berlin auf. Es spricht die Direktorin des Anne-Frank-Zentrums. Anschließend wird es einen Schweigegang geben.
Die Initiative „Omas gegen Rechts“ ruft zur Teilnahme an der Gedenkveranstaltung „Gemeinsames Gedenken – 9. November“ auf. Es findet von 17:30-22 Uhr vor dem Denkmal für die jüdischen Opfer des Faschismus in der Großen Hamburger Straße 26, 10115 Berlin statt.
Außerdem ruft die Initiative zu einer von 11-17 Uhr stattfindendenStaffelmahnwache vor dem Mahnmal am Koppenplatz auf.
Am Mahnmal für die Opfer der Gewaltherrschaft hinter dem Rathaus Reinickendorf findet um 11 Uhr eine Kranzniederlegung und das Gedenken den Opfern des 1942 zerstörten tschechischen Ortes Lidice statt. Es spricht die Bezirksbürgermeisterin und eine Schülerin des Europäischen Gymnasiums Bertha von Suttner.
Zum alljährlichen „Gedenken am Stein“ wird ab 18 Uhr in Reinickendorf (Frohnau) am Zeltinger Platz 18 geladen. Nach dem auf dem Vorplatz der Johanneskirche Frohnau stattfindenden Gedenken findet eine Lesung statt.
In Berlin-Hermsdorf ruft das Bündnis „Hermsdorf steht vereint“ zu einer Gedenkveranstaltung mit dem Titel „Protest gegen Rechtsextremismus und -populismus“ auf. Es beginnt um 12 Uhr am Max-Beckmann-Platz.
In Spandau lädt das Bezirksamt um 10 Uhr auf der Fläche vor dem Mahnmal Lindenufer / Sternbergpromenade zu einer Gedenkstunde mit Vertreter_innen der Jüdischen Gemeinde zu Berlin.
In der Ev. Matthäus-Kirche in Steglitz, in der Schloßstraße 44, 12165 Berlin, findet ab 18 Uhr ein regionaler Gottesdienst statt, der den Progromen gedenkt.
Stolperstein-Putzaktionen
In vielen Kiezen gibt es jedes Jahr um den 9. November Stolperstein-Putzaktionen. Bitte auf lokale Ankündigungen achten.
Der DGB-Kreisverband Mitte organisiert um 12:00 Uhr ein gemeinsames Putzen von Stolpersteinen. Treffpunkt ist an der U-Bahnstation Afrikanische Straße, Ausgang Londoner Straße. HIER klicken für den Flyer.
Initiiert vom Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Treptow e.V. wird um 17 Uhr der Stolperstein für Henry Jacobson in der Straße am Treptower Park 49, Alt-Treptow, verlegt.
In Steglitz organisiert die Markus-Gemeinde einen Stolpersteinspaziergang mit Putzen der Steine, der um 14 Uhr an der Markuskirche, Karl-Stieler-Straße 8a, beginnt.
Gedenkkundgebung und Demonstration
Unter dem Motto „Kein Vergeben – Kein Vergessen: Gedenken heißt Handeln“ ruft ein antifaschistisches Bündnis zur Gedenkkundgebung am Mahnmal Levetzow-Straße mit anschließender Demonstration auf. Diese wird ab 17 Uhr durch Moabit zum Deportationsmahnmal auf der Putlitzbrücke führen. Im Aufruf der Demonstration werden die neuen Herausforderungen für ein antifaschistisches Gedenken aufgrund verstärkter Angriffe auf die Erinnerungskultur von rechtsextremen Akteur_innen, aber auch die antisemitische Schändung von Denkmälern nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober thematisiert.
Plakat: Gedenkkundgebung und Demonstration am 9. November 2024 in Moabit
Weitere Veranstaltungen um den 9. November
Wie in jedem Jahr lädt das Pangea Haus in Wilmersdorf vom 07.-09. November von 11-18 Uhr zu einem Gedenken an das jüdische Krankenhaus und das Leben der Menschen, die aus der Trautenstr. 5 deportiert wurden.
„Mut zum Leben“: Bereits am 8. November findet im Meerbaumhaus im Siegmunds Hof 20 in Berlin- Tiergarten ein Filmabend über die Botschaft der Überlebenden von Auschwitz statt.
Ebenfalls am 8. November lässt sich die Ausstellung „… damit wir nicht vergessen“ besuchen. Die sich mit Gedenken und Erinnern an die Shoa beschäftigende Ausstellung öffnet 17 bis 20 Uhr im Ratssaal des Rathauses Lichtenberg in der Möllendorffstraße 6, 10367 Berlin.
Auch am 08. November erinnert die Stadt Oranienburg bei Berlin in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde und den christlichen Gemeinden am ehemaligen Jüdischen Bethaus in der Havelstraße/Ecke Neringstraße. Alexander Büttner, Antisemitismus-Beauftragter im Land Brandenburg, ist Gastredner. Beginn ist um 11 Uhr.
Am gleichen Tag lädt der Verein Buckinwa e.V. zu einem gemeinsamen Konzert des Hebräischen Chors Berlin (HCB) und dem Avihayil Chor aus Israel, um an die Reichsprogromnacht zu gedenken.Es startet um 18 Uhr in der Stadtpfarrkirche Buckow (Märkische Schweiz).
Am 9. November findet ab 18:15 Uhr im Theater im Delphi ein Konzert des Schillerchorsstatt. Der Chor erinnert an die Gewalt und Zerstörung der Reichsprogromnacht.
Die VVN-BdA Köpenick initiiert einen antifaschistischen Gedenk-Stadtrundgang in Oberschöneweide. Die gemeinsame Veranstaltung mit der Stolpersteingruppe Schöneweide beginnt am 10. November um 14 Uhr in der Rathenaustraße/Wilhelminenhofstraße.
Am 10. November findet ab 17 Uhr das 4. Köpenicker Synagogenkonzert im Saal der „Freiheit Fünfzehn“, Freiheit 15, 12555 Berlin, statt. Das ehemalige jüdische Gotteshaus in direkter Nachbarschaft wurde am 09. November 1938 von SA-Männern demoliert und geschändet.