Gedenkveranstaltungen der Jüdischen Gemeinde zu Berlin
Das Gedenken der Jüdischen Gemeinde zu Berlin beginnt ab 9.00 Uhr in Mitte. Vor dem Jüdischen Gemeindehaus (Fasanenstraße 79-80, 10623 Berlin) werden bis 21.00 Uhr die Namen der 55.696 ermordeten Berliner Juden aus dem Gedenkbuch des Landes Berlin verlesen.
Um 19.00 Uhr beginnt die offizielle Gedenkveranstaltung mit Gebet, Begrüßung durch die Berliner Bürgermeisterin, Kranzniederlegung und musikalischer Umrahmung.
Gedenkveranstaltungen in den Bezirken (unvollständige Auswahl)
Um 11.00 Uhr veranstaltet das Bezirksamt Lichtenberg ein Gedenken zur Erinnerung an den 84. Jahrestag der November-Pogrome von 1938 am Gedenkstein für die ehemalige Synagoge Hohenschönhausen, Konrad-Wolf-Str. 9.
Um 11.00 Uhr bietet DIE Linke in Pankow ein stilles Gedenken auf dem Jüdischen Friedhof in der Herbert-Baum-Straße und um 12.00 Uhr auf dem Jüdischen Friedhof in der Schönhauser Allee 25.
Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und die Bezirksverordnetenversammlung laden für 15.00 Uhr zum stillen Gedenken an der Synagoge am Fraenkelufer in Kreuzberg. Ebenfalls in Kreuzberg findet um 16.00 Uhr eine Gedenkveranstaltung mit musikalischer Begleitung sowie einer Kranzniederlegung am Mahnmal „Blatt“, dem ehemaligen Standort der Synagoge Lindenstraße,Axel-Springer-Straße 50, statt.
Das Bündnis für Demokratie und Toleranz am Ort der Vielfalt Marzahn-Hellersdorf organisiert einen Erinnerungsgang in Kaulsdorf. Treffpunkt ist der S-Bahnhof Kaulsdorf um 16.00 Uhr.
In Wilmersdorf richtet das Gottfried Keller-Gymnasium ab 16.30 Uhr eine Schüler*innengedenkveranstaltung aus. Startpunkt ist Erdener Str./Königsalle und Endpunkt das Mahnmal Gleis 17 am Bahnhof Grunewald, von dem aus tausende Jüd*innen mit Zügen der Deutschen Reichsbahn aus Berlin deportiert wurden.
Ab 17: 00 Uhr veranstalten die Evangelische Kirchengemeinde am Weinberg und die Katholische Gemeinde Herz Jesu im Prenzlauer Berg einen ökunemischen Gedenkweg. Startpunkt ist an der Zionskirche, der Gedenkweg führt zu Stolpersteinen in der Nachbarschaft und erinnert an die Menschen, die dort lebten und Opfer des Nationalsozialismus wurden.
Die Omas gegen Rechts Berlin veranstalten eine Mahnwache von 17.00 -18.00 Uhr in der Große Hamburger Str. 25-26 in Mitte zum Gedenken an die Reichspogromnacht.
Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg gedenkt ab 17: 00 Uhr den Opfern der Pogromnacht am Mahnmal der ehemaligen jüdischen Synagoge in der Münchener Straße 38 mit einer Kranzniederlegung, einer Schweige- und Gedenkminute, dem Sprechen eines Psalms durch einen Rabbiner und musikalischer Untermalung.
Ebenfalls in Schöneberg, am Wittenbergplatz, hält die GEW Berlin von 18:00 bis 19:00 Uhr eine Mahnwache an der Gedenktafel vor dem U-Bahnhof Wittenbergplatz mit musikalischer Begleitung durch eine Trommelgruppe und einen Chor ab. Es wird gebeten, Kerzen mitzubringen.
In der Hochmeisterkirche in Halensee führen um 19:00 Uhr Jugendliche aus der Evangelischen Jugend Charlottenburg-Wilmersdorf eine Theatercollage zum Gedenken an den 9. November 1938 auf. Begleitet wird die Veranstaltung vom Hochmeisterprojekt und Stücken aus den Sacred Concerts von Duke Ellington. Der EIntritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten.
Die Anwohner*inneninitiative „Hufeisern gegen Rechts” aus Britz (Neukölln) erinnert um 19:00 Uhr mit der Niederlegung von Blumen vor drei Häusern in der Parchimer Allee an Familien, die während der Nazi-Herrschaft in den 40er Jahren jüdische Menschen versteckt und ihre Ermordung verhindert haben. Start ist vor der Parchimer Allee 75.
Stolperstein-Putzaktionen
In vielen Kiezen gibt es jedes Jahr um den 9. November Stolperstein-Putzaktionen. Bitte auf lokale Ankündigungen achten.
Der DGB Berlin-Brandenburg und der DGB Kreisverband Mitte organisiert in diesem Jahr am 9. November, 12.00 Uhr, eine solche Putzaktion auf dem Werkshof von Siemens Energy im Wedding,Huttenstr. 12 (ehemaliges AEG Turbinenfabrik).
Gedenkkundgebung
In Moabit veranstaltet ein antifaschistisches Bündnis um die Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten VVN-BdA ab 18:00 Uhr ein Gedenken in der Levetzowstraße am Mahnmal für die deportierten Berliner Juden. Bei diesem seit 1990 jährlich stattfindenden Gedenken werden auch Zeitzeug*innen sprechen.
Um 19.30 Uhr startet von dort eine Demonstration zum Mahnmal an der Putlitzbrücke, Nahe dem ehemaligen Bahnhof von wo aus die Berliner Jüdinnen*Juden in die Konzentrationslager deportiert wurden.
Im Aufruf „Es ist geschehen und folglich kann es wieder geschehen“ heißt es:
Wir unterstreichen mit diesem Gedenken unsere Forderung nach Entschädigung der letzten überlebenden Opfer des Nationalsozialismus und der Shoah. Außerdem verlangen wir, dass noch lebende NS-Täter*innen bestraft werden: Wir wenden uns gegen einen Schlussstrich. Die Erinnerung und die andauernde Vergegenwärtigung der Verbrechen des NS-Regimes und die Kontinuität rassistischer, antisemitischer und nationalistischer Einstellungen, die damals zum millionenfachen Mord geführt haben, ist die Basis eines gegenwärtigen Antifaschismus.
Gedenkdemobündnis Oktober 2022