Anlass der Omas gegen Rechts Berlin Proteste im Sommer war eine Kundgebung des rechtsextremen Nicolai Nerling, einem ehemaligen Berliner Grundschullehrer, der unter dem Pseudonym „Der Volkslehrer“ auftritt und bei seinen regelmäßigen Kundgebungen verurteilten Holocaustleugnern eine Bühne als Redner bietet. (Weitere Informationen) Nerling wurde am 09.12.2019 selbst wegen Holocaustleugnung in erster Instanz verurteilt. Am 14. Juli versammelten sich, wie schon am 19. Januar und erneut am 03.Oktober ca. 80 Personen um völkische Reichstänze aufzuführen und rechtsextreme Reden zu hören. Das Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus – JFDA hat die erste dieser Kundgebungen in Berlin videographisch dokumentiert: 19.01.19.
Die Omas gegen Rechts Berlin setzten am 14. Juli der rechtsextremen Kundgebung einen großartigen Protest mit Musik und „Salsatanz gegen Rechts“ entgegen. Mit Unterstützung von Jogida, der Jodeloffensive gegen die Idiotisierung durch Angst wurden die völkischen Tänze und Reden mit stundenlangen Jodeln übertönt. Zum Beginn der Kundgebung sprach die Superintendentin der EKBO ein Friedensgebet auf der Kundgebung der Omas gegen Rechts Berlin. Das Gockenläuten der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche zur Umrahmung des Gebets verunmöglichte zeitweise die Reden auf der rechtsextremen Kundgebung. Zugleich positionierte sich die Gemeinde der Gedächtniskirche mit zwei Bannern des Bündnis für ein weltoffenes und tolerantes Berlin, einem Berlin gegen Nazis-Banner und einem Banner der Kampagne „Hass schadet der Seele – Liebe tut der Seele gut„. Über der rechtsextremen Kundgebung mit Reden von verurteilten Holocaustleugnern hing so als Mahnung ein Zitat von Primo Levi: „Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen.“