Die Zivilgesellschaft in Spandau beteiligte sich am 19.August zahlreich an den vom Spandauer Bündnis gegen Rechts, der Regionalgruppe der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) und der Mahnwache für Toleranz und ein friedliches Miteinander – gegen Rassismus, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit der evangelischen Kirche Spandau organisierten Protesten. Durch die Unterstützung vom Spandauer Runden Tisches für Demokratie und Toleranz und den großen zivilgesellschaftlichen Bündnissen Berlins, der Bezirksverordnetenversammlung und dem Bezirksamt Spandau sowie von den Landesverbänden der Berliner Regierungsparteien entstanden breite Proteste, die es den Rechtsextremen unmöglich machten, ein Heldengedenken an Rudolf Heß am ehemaligen Standort des NS-Kriegsverbrechergefängnisses in der Spandauer Wilhelmstadt durchzuführen. So marschierten ca. 1200 Rechtsextreme auf einer kurzen Ausweichroute in der Nähe des Bahnhofes durch Spandau.
Trotzdem war die gesamte angekündigte Aufmarschstrecke zum ehemaligen Standort des NS-Kriegsverbrechergefängnisses in der Spandauer Wilhelmstadt gesäumt von Transparenten und Bannern auf denen die Anwohner_innen sich gegen Rechtsextremismus, das NS-Heldengedenken und für Vielfalt und Weltoffenheit positionierten. Das fünfsprachige Flugblatt in zwei Versionen 1. ( Deutsch, Arabisch, Farsi /PDF) und 2. (Deutsch, Englisch, Türkisch) zur Anwohner_inneninformation von Berlin gegen Nazis und der in Spandau ansässigen Gesellschaft für Interkulturelles Zusammenleben e.V.- GIZ trug zu diesem gelungen Ausdruck der Nachbarschaft bei.
Die Information der von größeren rechtsextremen Aufmärschen betroffenen Anwohner_innen ist die Voraussetzung dafür, dass die Anwohner_innen sich vorbereiten und sich gegen diese Aufmärsche positionieren können. Kommt diese Positionierung zustande, ist sie ein ausgezeichnetes Mittel, um die Selbstinszenierung der Rechtsextremen zu stören und sie stärkt den Zusammenhalt der Anwohner_innen gegen Rechtsextremismus und Rassismus.
Am geplanten Zielpunkt des „Heß“-Marsches, der Wilhelmstraße 23 (ehemaliger Standort NS-Kriegsverbrechergefängnis) hatte das Spandauer Bündnis gegen Rechts eine Kundgebung angemeldet auf der Berlin gegen Nazis die Mitmach-Aktion „Plakate malen gegen Neonazis“ erfolgreich anbot. Einen Eindruck vermittelt dieser Tweet einer Redakteurin der taz – die tageszeitung. Viele Engagierte erstellten kreative Plakate, um diese dann am weit entfernt stattfindenden Aufmarsch als Statement gegen die Neonazis hochzuhalten.
Die Bilder des Tages vom Protest gegen den rechtsextremen Aufmarsch am 19. August