Am 09. Mai 2015 versammelte sich eine diffuse Mischung aus "Reichsbürgern", Verschwörungsideologen und Aktivisten einer rechten Abspaltung der so genannten "Montagsmahnwachen" mit Hooligans und Nazis zu einem "Sturm auf den Reichstag" vor dem Berliner Hauptbahnhof. Mehrere hunderte Menschen protestierten dagegen.
Zu der Kundgebung am Hauptbahnhof versammelten sich lediglich 350 Personen. Das Parlamentsgebäude wurde nicht gestürmt. Auf der gegenüberliegende Spreeseite versammelten sich mehrere hundert Menschen zu Protesten gegen die Kundgebung. „Berlin gegen Nazis“ war mit einem Riesentransparent vor Ort, welches auch in der RBB-Abendschau zu sehen war.
Pünktlich zum Beginn der Veranstaltung vor dem Hauptbahnhof begann es zu regnen. Zum Glück hatte „Berlin gegen Nazis“ vorher ausreichend Klatschpappen verteilt, die vor Regen schützten.
„Dass Anhänger von Verschwörungstheorien, klassisch organisierte Neonazis und Rechtspopulisten gemeinsame Sache machen, beobachten wir im Internet schon länger“, kommentierte Benjamin Steinitz von der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus die Kundgebung gegenüber der taz. „Dass diese Mischung auch auf der Straße gemeinsam auftritt, ist neu“, so die Einschätzung des Antisemitismus-Experten.