Biermeile 2011

Biermeile ohne Nazis

800.000 Besucher, 2000 verschiedene Sorten Bier aus 86 Ländern der Welt. Die seit 1996 stattfindenden Biermeile sollte eigentlich im Zeichen von Internationalismus und der Vielfalt der Kulturen stehen, stattdessen war eines der größten Feste Europas Sammlungspunkt für Rechtsextreme. Immer wieder kam es zu rassistischen und rechtsextremen Angriffen auf dem Fest und im Umfeld. Seit 2010 lässt sich deshalb der Veranstalter des Festes von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin beraten. Mit Erfolg!

In einer Vorbereitungsgruppe von Veranstalter, Bezirksstadträten, Initiativen gegen Rechts und Anwohnern wurde gemeinsam mit dem MBR Maßnahmen erarbeitet, um dem Problem mit dem rechten Klientel beizukommen. Dazu gehörten Schulungen zu rechtsextremen Symbolen und Marken für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Biermeile und des Sicherheitsdienstes ebenso dazu wie die Beratung bei der Entwicklung einer Festivalordnung. Seit 2011 verbietet die Festivalordnung nicht nur strafrechtlich relevante rechtsextreme Äußerungen, sondern auch solche „mit einem Bezug zur rechtsextremen Szene“. Zudem unterstützt der Veranstalter die Initiative gegen Rechts Friedrichshain in der Verteilung von Informationsmaterial zu Rassismus und Rechtsextremismus auf der Biermeile. Auch die Bezirksverordnetenversammlung von Friedrichshain-Kreuzberg verabschiedete 2011 einen Beschluss, der explizit die Maßnahmen gegen Rechtsextremismus und Rassismus auf dem Festival unterstützt. 2013 veröffentlichte der Veranstalter bereits im Vorfeld eine Erklärung. Diese wurde an verschiedenen Stellen des Festivals ausgehängt. Die Erklärung wurde auch an sämtliche Standbetreiberinnen und –betreiber des Festes verteilt und von einigen sichtbar ausgehängt. Dieser und alle weiteren Schritte konnten deutliche Erfolge erzielen: „Die Biermeile scheint erheblich an Attraktivität für organisierte Rechtsextreme verloren zu haben.“ Auch ist sie kein Sammlungspunkt für ganze rechtsextreme Cliquen mehr, sondern vielmehr „ein Feld, auf dem Auseinandersetzungen geführt werden müssen, auf dem allerdings auch Erfolge und Allianzen möglich sind“, so lässt sich auf der Seite des MBR nachlesen.

Erklärung:

Rassismus, Rechtsextremismus und Gewalt haben auf der “Biermeile” keinen Platz!

Die “Biermeile” ist ein internationales Festival mit jährlich hunderttausenden Gästen unterschiedlicher kultureller, ethnischer, sozialer und religiöser Herkunft. Sie steht damit für Vielfalt und Weltoffenheit.

Wir tolerieren auf der “Biermeile” keine beleidigenden Äußerungen, Bedrohungen oder Angriffe aufgrund von Hautfarbe, Religion, Nationalität oder sexueller Orientierung. Unterstützen Sie uns dabei, ein Klima der Toleranz und des gegenseitigen Respektes zu fördern!

Die Darstellung entsprechender Symbole auf Kleidungsstücken oder das Tragen von Accessoires mit einem Bezug zur rechtsextremen Szene ist ein Verstoß der Festivalordnung. Wird dies auf dem Gelände der “Biermeile” wahrgenommen, wird der Verstoß mit sofortigem Verweis vom Gelände geahndet. Der Veranstalter tritt dafür ein, dass das Internationale Berliner Bierfestival auch künftig bleibt, was es ist: Ein bunter und unterhaltender Streifzug durch die friedliche Welt des Bieres.