Umgang mit der Presse

Plant ihr einen Protest zu einem Neonaziaufmarsch, dann interessiert sich wahrscheinlich auch die Presse dafür. Wenn ihr euch auf Medienanfragen gut vorbereitet, könnt ihr souverän und schnell reagieren und eure Positionen in die Medien bringen. Journalist_innen, die tagesaktuell berichten, stehen meist unter Zeitdruck und benötigen innerhalb weniger Minuten Statements. Seid ihr unvorbereitet oder unpräzise in euren Äußerungen, dann werden möglicherweise auch eure Positionen ungenau oder gar nicht wiedergeben, oder es wird auf Aussagen von Leuten zurückgegriffen, die an eurer Aktion gar nicht beteiligt waren.

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten der Pressearbeit:

  1. Ihr seid auf eurem Protest für Vertreter_innen der Presse und anderer Medien ansprechbar, habt eine_n Ansprechpartner_in festgelegt und im Vorfeld besprochen, welche Statements ihr geben wollt. Diese dürfen dann auch gerne zitiert werden.
  2. Ihr seid schon im Vorfeld der Proteste für Medienanfragen ansprechbar, habt feste Ansprechpartner_innen für Presseanfragen und Öffentlichkeitsarbeit, die im Vorfeld und vor Ort eure Positionen vertreten. Dann braucht ihr mindestens eine E-Mailadresse, noch besser ist eine Mobilfunknummer, die ihr weitergeben könnt. Ihr lasst euch die O-Töne im besten Fall zur Autorisierung eurer Zitate nochmal zusenden.
  3. Ihr macht im Vorfeld durch eine eigene Pressemitteilung oder durch Hinweise an Journalist_innen selbst auf euren Protest aufmerksam. Unter Umständen ist eure Aktion so groß oder so spektakulär, dass ihr eigens eine Pressekonferenz gebt. In beiden Fällen müsste sich dann Variante 2 anschließen.
  4. Ihr lasst eure Protestaktion für sich sprechen und lehnt Medienanfragen im Vorfeld und auch vor Ort freundlich ab.

Wichtig ist, dass ihr euch frühzeitig vor eurem Protest für einen bestimmten Umgang entscheidet, Absprachen trefft und diese umsetzt.

Zu Fragen rund um Öffentlichkeitsarbeit könnt ihr euch auch persönlich von der MBR beraten lassen oder euch an Berlin gegen Nazis wenden.

Wichtig: Auch Rechtsextreme haben Presseausweise und treten als Journalist_innen auf. Prüft daher, für welche Medien die Person arbeitet, bevor ihr auf Mails antwortet und Informationen teilt.