Online-Aktion

Eine Online-Aktion ist eine gute Möglichkeit, auch in Zeiten von Kontaktbeschränkungen eine gewisse Reichweite zu erzielen. Sie ersetzt keine Demonstration im öffentlichen Raum, kann aber auch jeden Protest auf der Straße gut ergänzen und bereichern.

Im Zuge einer Online-Aktion werden im Idealfall verschiedene Akteure mobilisiert und zusammengebracht. Die Beteiligten positionieren sich mit der Aktion nicht nur öffentlich, sondern auch dauerhaft, denn: Online veröffentlichte Statements sind, je nach Privatsphäre-Einstellungen, auch über den Aktionstag hinaus abrufbar. Das ist toll, muss aber allen Beteiligten bewusst sein.

Ihr braucht:

  • Ein digitales Endgerät mit Internetzugang

  • Social Media Accounts und ein Netzwerk

  • Ein Bildbearbeitungsprogramm (open source, z.B. GIMP) und ein wenig Geduld

So geht‘s!

1 Slogan / Hashtag überlegen

Was ist der Anlass?

Wer spricht, d.h. wer sind die Aufrufenden?

Wer wird adressiert, wen will die Aktion erreichen?

Lässt sich der Anlass mit einem besonderen Tag verknüpfen?

Welche Akteure engagieren sich bereits zu den Inhalten?

Und mit etwas Kreativität gelingt nun noch ein passender Hashtag! Unter diesem Hashtag werden in der Vorbereitung und am Tag selbst alle Beiträge und Positionierungen versammelt.

Wichtig ist, ein breites Netzwerk zu aktivieren und möglichst Partner_innen zu gewinnen. So steigt die Reichweite und ihr erlangt online eine gewisse Sichtbarkeit.

2 Sharepic bauen und Aufruf formulieren

Um die Aktion wirksam zu bewerben, baut ihr mit Hilfe eines Bildbearbeitungsprogramms ein sog. Erklär-Pic, d.h. ein einprägsames Bild, auf dem alle wichtigen Informationen zur Aktion zu finden sind: Wann? Wo? Hashtag? Nennt beispielhaft einige kreative Ideen zur Beteiligung – das regt zum Weiterdenken an! Und vergesst nicht, eine_n Ansprechpartner_in anzugeben.

Der Hashtag ist ein wichtiges Instrument, um die einzelnen Statements und Positionierungen, aber auch die Mobilisierung insgesamt zu bündeln und sichtbar und nachvollziehbar zu machen.

3 Aufruf streuen und Content generieren

Die graphischen Basteleien und die einzelnen Statements können auch in den öffentlichen Raum gleichsam übertragen werden. Denkbar sind temporäre Zeichen im öffentlichen Raum (z.B. die Hashtags mit Kreide auf Gehwegen und Plätzen, die Slogans als Banner an Balkonen, aber auch an Mahnmalen und Erinnerungsorten). Fotos davon lassen sich wunderbar in eine Online-Aktion einbinden.

Zur Sicherheit:

Bei Foto- und Filmaufnahmen wählt eine Perspektive, aus welcher der eigene Wohnort nicht erkennbar ist.

Online-Plattformen von Bündnissen, Netzwerkpartner_innen und teilnehmenden Organisationen streuen den Aufruf und sammeln im Vorfeld produzierte Statements und politische Positionen. Engagierte Einzelpersonen können ihnen im Vorfeld bereits digitalisierten Positionierungen per Mail übermitteln. Die Statements werden dann von öffentlichen Akteuren am Tag der Online-Aktion ins Netz eingespeist. Die Beteiligten müssen so nicht ihre eigenen Social Media Accounts nutzen, und sie generieren, je nach Privatsphäre-Einstellung, eine größere Reichweite.

4 Dokumentieren und Teilen

Am Tag selbst steht für alle organisatorisch Beteiligten ein intensiver Tag vor dem Bildschirm an. Es gilt, das gesammelte Material nach und nach über die eigenen Kanäle zu verbreiten, untereinander zu teilen, zu retweeten, zu liken. Wichtig sind auch wiederkehrende Zusammenfassungen, die diejenigen erreichen, die nur sporadisch online sind. So bekommen alle Interessierten und Beobachter_innen einen Eindruck davon, wie breit, vielfältig und groß die Beteiligung ist.

Eine Dokumentation der Online-Aktion im Nachgang generiert ein weiteres Mal Reichweite. Sie erreicht auch das eigene Publikum und würdigt das Engagement. Besonders schöne Statements sollten für eine breitere Öffentlichkeit bereitgestellt und entsprechend beworben werden.

Hier findet ihr die Dokumentation des ersten Online-Aktionstags vom Bündnis Zusammen gegen Rassismus in Wedding und Moabit.

Weitere Tipps zu Onlineengagement in Zeiten von Social Distancing könnt ihr hier nachlesen.

Wenn ihr eine konkrete Online-Aktion plant, meldet euch bei uns. Berlin gegen Nazis kann euch unterstützen!