Aus der im Positionspapier am 21. März 21 angekündigten Themenwoche im August ist nun ein ganzer Aktionsmonat geworden. Im August beschäftigen sich die beteiligten Träger der Kinder- und Jugendarbeit in ihren Einrichtungen intensiv mit den Themen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus. Neben Workshops zu Positionierung und Intervention, wird gemeinsam gebastelt und es kommt zu einem intensiven Austausch. Es finden Lesungen, Ausstellungen und Theatervorführungen statt.
Am 19. August veranstaltet die Vernetzung eine gemeinsames Meet & Greet am Vormittag auf dem Gelände des Abenteuerspielplatz Kolle37 im Prenzlauer Berg. Berlin gegen Nazis begleitet und dokumentiert die Veranstaltungen und berichtet von den vielen zu erwartenden Positionierungen.
Das Grips Theater bringt erneut Die Welle auf die Bühne und gibt den Besucher_innen am 20. August im Anschluss an die Vorstellung die Möglichkeit, das Gesehene gemeinsam zu reflektieren. Die Jugendlichen von UNBOX wollen mit einer Performance: wishmob – Antirassismus „Wie wünschst du dir die Welt?“ Passanten in Mitte zum Nach- und Mitdenken anregen. Der Chaotisch Bunte Wanderzirkus Cabuwazi eröffnet am 28. August um 17 Uhr die Ausstellung „Vergessene Kosmopolitinnen – Bunte Vielfalt im Zirkus vor, im und nach dem Nationalsozialismus“.
In dem von 14 Akteur_innen aus dem Berlin gegen Nazis Partner_innennetzwerk unterzeichneten gemeinsamen Positionspapier heißt es u.a.:
Wir als Akteur_innen der Berliner Kinder- und Jugendarbeit – u.a. Jugendfreizeiteinrichtungen, Abenteuerspielplätze, Bildungsorganisationen und Kinder- und Jugendtheater – sind Teil des Partner*innennetzwerks Berlin gegen Nazis. Gemeinsam mit vielen anderen Personen und Institutionen positionieren wir uns deutlich gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus in unserer Arbeit und darüber hinaus. Es ist uns deshalb besonders wichtig, zum diesjährigen Internationalen Tag gegen Rassismus am 21. März 2021, ein gemeinsames Zeichen zu setzen.
Kinder und Jugendliche in ihrer demokratischen Grundhaltung stärken
In unserer alltäglichen Arbeit sind wir den Menschen- und Kinderrechten verpflichtet. In unseren Einrichtungen verhandeln wir immer auch aktuelle Debatten, halten und tragen Kontroversen auf dem Boden der demokratischen Grundrechte aus. In der aktuellen Pandemie verschärfen sich gesellschaftliche Problemlagen, weswegen wir in unserer Arbeit mehr denn je gefordert sind, gegen demokratiegefährdende Tendenzen, vereinfachte Antworten, Verschwörungserzählungen, Antisemitismus, Rassismus und gegen Rechtsextremismus Position zu beziehen. Gleichzeitig stärken wir Kinder und Jugendliche in ihrer Vielfalt, kulturellen und politischen Teilhabe und im Austausch zu ihren solidarischen Perspektiven auf die Welt.
Vielfalt, Gewaltfreiheit und Gleichberechtigung
Kinder- und Jugendarbeit ist immer auch zivilgesellschaftliches Engagement für eine demokratische und menschenrechtsorientierte Gesellschaft. Wir wirken als Akteur*innen in die Bezirke hinein und regen zu Diskussionen an. Und wir zeigen Haltung: Da, wo menschenfeindlich argumentiert, nationalsozialistische Verbrechen geleugnet werden und gezielt Bevölkerungsgruppen für soziale Probleme verantwortlich gemacht werden. Als Vorbilder stehen wir für Vielfalt, Gewaltfreiheit und Gleichberechtigung. In unserer Arbeit und auch mit Wirkung nach außen zeigen wir: Hier sind Organisationen, die sich klar für Menschenrechte und eine offene solidarische Gesellschaft positionieren. Damit wollen wir auch weitere Menschen motivieren, sich zu engagieren.
Positionspapier #Berlinspieltbunt – Akteur_innen der Berliner Kinder- und Jugendarbeit gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus
Aktuelle Infos auch unter den Hashtags #berlinspieltbunt und #noracism.