Deutschlandweit wird jährlich an die Pogromnacht erinnert. Im Folgenden findet sich eine Auswahl der Gedenkveranstaltungen in den Berliner Bezirken.
++ Hinweis: Sollte es bei Gedenkveranstaltungen am 9. November zu Störungen kommen, ist es gut, vorbereitet zu sein. HIER haben wir mit unserem Schwesterprojekt von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin (MBR Berlin) Handlungsempfehlungen zum Umgang mit solchen Störungen zusammengestellt.
+++Stand: aktualisiert am 3. November 2025+++
Charlottenburg-Wilmersdorf:
Am 9. November veranstaltet die Jüdische Gemeinde zu Berlin ab 19 Uhr ein Gedenken im Gemeindehaus in der Fasanenstraße 79-80 in Charlottenburg. Von 11 bis 21 Uhr werden zudem die Namen der 55.696 ermordeten Berliner Jüdinnen und Juden aus dem Gedenkbuch des Landes Berlin verlesen. Mehr Informationen finden sich im Gemeindeblatt.
Friedrichshain-Kreuzberg:
Am 9. November 2025 lädt das Jüdische Museum Berlin um 11 Uhr zu einer öffentlichen Führung ein. Treffpunkt ist der „Meeting Point“ im Foyer des Altbaus in der Lindenstraße 9–14 in 10969 Berlin. Die Führung beleuchtet die Ereignisse der Reichskristallnacht, die zunehmende Gewalt gegen Jüdinnen und Juden sowie die bürokratisch verordneten Maßnahmen des NS-Regimes.
Ebenfalls zum 9. November laden das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und die Bezirksverordnetenversammlung um 14 Uhr zum bezirklichen Gedenken mit Kranzniederlegung, Musik und Redebeiträgen ein. Treffpunkt ist die Karl-Marx-Allee 71-75, vor dem Standort eines ehemaligen jüdischen Juweliergeschäfts.
In Erinnerung an die Pogromnacht 1938 findet am 9. November von 18:00 – 18:30 Uhr in der Boxhagener/Krossener Straße in 10245 Berlin eine Lichterkette gegen Hass und Hetze für Demokratie und Menschlichkeit der Eltern Gegen Rechts statt.

Lichtenberg:
Im Rahmen des Gedenkens an die Pogromnacht 1938 wird die VVN-BdA Berlin und die Else Jahn Kurve am 8. November spazieren gehen. Die kleine Route wird durch Alt-Hohenschönhausen gehen, um gemeinsam etwas über jüdisches Leben in Hohenschönhausen zu erfahren. Treffpunkt: 12.30 Uhr an der ehemaligen Synagoge in Hohenschönhausen (Konrad-Wolf-Straße 91).
Am 9. November lädt der FAN-Beirat gemeinsam mit Licht-Blicke – Fach- und Netzwerkstelle für Demokratie, dem Verein für aktive Vielfalt und der VVN-BdA Lichtenberg um 17 Uhr zu einem traditionellen Stolperstein-Gedenken in Alt-Lichtenberg ein. Treffpunkt ist Alfredstraße 2 (Ecke Frankfurter Allee).
Marzahn-Hellersdorf:
Bereits am 7. November um 16 Uhr lädt der Bezirksverband Marzahn-Hellersdorf der Linken zu einem Erinnerungsgang ein. Im Rahmen des Gedenkens an die Novemberpogrome führt der Erinnerungsgang an verlegten Stolpersteinen in Kaulsdorf und Mahlsdorf vorbei und erinnert an das Schicksal der Menschen. Treffpunkt ist der S-Bahnhof Kaulsdorf.
Am 9. November lädt die Jugendkunstschule Lin Jaldati zur Gedenkveranstaltung ein, um der Opfer der Reichspogromnacht 1938 zu gedenken. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr im Kulturforum Marzahn-Hellersdorf und bietet ein vielfältiges Programm mit Theater, Musik und Film. Um Anmeldung wird gebeten.
Mitte:
Am 8. November 2025 wird von 19:00 bis 21:15 Uhr der Film „In den Seiten der Zeit – Ich leb’ so gern“ gezeigt. Studierende der Alice Salomon Hochschule Berlin setzen sich mit den Tagebüchern von Gerda M. Meyer auseinander und kombinieren szenisch-poetische Interpretationen, Archivrecherchen und Gespräche mit der Urgroßnichte Ulrike Cordier. Treffpunkt ist das Familienzentrum Meerbaum-Haus im Siegmunds Hof 20 in 10555 Berlin.
Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, die Evangelische Akademie zu Berlin und die Französische Kirche zu Berlin laden ein zum Gedenkgottesdienst am 9. November in der Französischen Friedrichstadtkirche am Gendarmenmarkt. Der Gottesdienst beginnt um 11 Uhr. Eine Teilnahme ist ohne Anmeldung möglich.
Am 9. November lädt die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück gemeinsam mit dem Projekt Stolpersteine Berlin zu einem Stolperstein-Rundgang im Scheunenviertel in Berlin-Mitte ein. Der Rundgang beginnt um 12 Uhr an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Im Mittelpunkt stehen die Lebensgeschichten von Frauen, die in Ravensbrück inhaftiert waren und Opfer antisemitischer Verfolgung wurden.
Am 9. November von 12 bis 13 Uhr veranstaltet das Deutsche Historische Museum (Hinter dem Gießhaus 3, 10117 Berlin) die Themenführung „Geschichte in Flammen – Gedenken an die Opfer antisemitischer Gewalt„. Anmeldung ist vor Ort an der Kasse möglich, der Eintritt ist frei.
Der DGB-Kreisverband Mitte organisiert am 9. November um 14 Uhr das „Stolpersteinputzen in deiner Nachbarschaft“. Treffpunkt ist die Bushaltestelle des M27 Kruppstraße / Rathenower Straße.
Zur Gedenkkundgebung am Mahnmal Levetzowstraße mit anschließender antifaschistischer Demonstration zum Deportationsmahnmal auf der Putlitzbrücke ruft das Antifaschistische Gedenkbündnis an die Novemberpogrome und die Berliner VVN-BdA auf. Die Kundgebung beginnt am 9. November um 16 Uhr. Die passend dazu erstellte Gedenkbroschüre zum 87. Jahrestag der Novemberpogrome findet sich hier.

Am Montag, den 10. November 2025 finden ab 11 Uhr den gesamten Vormittag Gedenkveranstaltungen des Bezirksamts Mitte und der Bezirksverordnetenversammlung Mitte gemeinsam mit Schulen aus dem Bezirk satt. Dazu gehören die Gedenkveranstaltung am Mahnmal an der ehenmaligen Synagoge in der Levetzowstraße mit Schüler*innen des Französischen Gymnasiums um 11 Uhr, die Gedenkveranstaltung am Güterbahnhof Moabit mit Schüler*innen der Theodor Heuss Gemeinschaftsschule um 11:15 Uhr, die Gedenkveranstaltung am Jüdischen Krankenhaus mit Schüler*innen des Lessing Gymnasiums um 11:30 Uhr und die Gedenkveranstaltung am Denkmal der israelitischen Synagogengemeinde Adass Jisroel am Siegmundshof mit Schüler*innen des Gymnasiums Tiergarten ab 12 Uhr. Alle Infos dazu finden sich hier.
Neukölln:
Am Sonntag, den 9. November 2025, lädt Hufeisern gegen Rechts um 16 Uhr nach Britz zu einer Gedenkveranstaltung an Dr. Leo Hauser ein, einem jüdischen Arzt und Überlebenden der Konzentrationslager Sachsenhausen und Auschwitz. Treffpunkt ist seine ehemalige Wohnung in der Onkel-Herse-Straße 34, 12359 Berlin.
Pankow:
Am 9. November 2025 wird um 10 Uhr die Gedenkveranstaltung für die Opfer der Reichspogromnacht auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee stattfinden. Die Veranstaltung ist vom Bezirksamt Pankow und der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Pankow und findet in der Herbert-Baum-Straße 45 in 13088 Berlin statt. Um 11:30 Uhr findet, ebenfalls vom Bezirksamt Pankow und der BVV Pankow organisiert, das Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht auf dem Jüdischen Friedhof in der Schönhauser Allee 25 in 10435 Berlin statt. An beiden Gedenken wird sich die VVN-BdA Prenzlauer Berg beteiligen.
Um 13 Uhr am 9. November findet der „Gedenkgang zu Zwangsräumen und Orten vernichteten jüdischen Lebens – eine Spurensuche in Weißensee“ statt. Organisiert wird er von der Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin. Treffpunkt ist am Antonplatz vor dem Kino „Toni“. Während des rund 90-minütigen Rundgangs werden sowohl sichtbare Erinnerungsorte – wie
Stolpersteine und Gedenktafeln – als auch verschwundene oder bislang unbezeichnete Orte jüdischen Lebens aufgesucht.
Reinickendorf:
Am 9. November findet um 18 Uhr ein gemeinsames Erinnern und Innehalten am Gedenkstein vor der Johanneskirche am Zeltinger Platz 18 mit Ansprachen und anschließendem Programm statt.
Spandau:
Am Montag, den 10. November, um 10 Uhr, wird die Gedenkstunde anlässlich des 87. Jahrestages der Novemberpogrome 1938 am Mahnmal am Lindenufer stattfinden. Es laden das Bezirksamt Spandau sowie Vertreter*innen der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, der Evangelischen Kirche und Katholischen Kirche Spandaus ein. Unter dem Motto „Jeder Mensch hat einen Namen“ wird in diesem Jahr besonders an Georg Nansen erinnert, für den im kommenden Jahr ein Stolperstein verlegt werden soll. An der Gedenkstunde werden der Bezirksbürgermeister sowie Vertreter*innen des Bezirksamt Spandaus teilnehmen.
Steglitz-Zehlendorf:
Am 9. November von 11:00 bis 13:15 Uhr wird der Film In den Seiten der Zeit – Ich leb’ so gern gezeigt. Studierende der Alice Salomon Hochschule Berlin setzen sich mit den Tagebüchern von Gerda M. Meyer auseinander und kombinieren szenisch-poetische Interpretationen, Archivrecherchen und Gespräche mit der Urgroßnichte Ulrike Cordier. Der Film wird in der Villa Mittelhof in der Königstraße 42 – 43 gezeigt.
Die Bezirksverordnetenversammlung und das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf gedenken des Jahrestags der Pogromnacht mit einer Kranzniederlegung am 9. November um 15 Uhr an der Spiegelwand am Hermann-Ehlers-Platz. Zuvor verlegt der Evangelische Kirchenkreis Steglitz um 12:45 Uhr Stolpersteine für die jüdische Familie Gradenwitz vor der Schloßstraße 28, die 1933–1939 dort lebte und verfolgt wurde.
Tempelhof-Schöneberg:
Am 9. November 2025 um 11 Uhr lädt die VHS Tempelhof-Schöneberg in Kooperation mit der Berliner Geschichtswerkstatt e.V. zu einer Stadtteilführung durch Lichtenrade ein. Der Rundgang widmet sich den Gedenkorten und 33 Stolpersteinen für die Opfer des Nationalsozialismus und beleuchtet Aspekte von SA-Terror, Judenverfolgung und NS-Zwangsarbeit. Treffpunkt ist Steinstraße/Ecke Bahnhofstraße. Die Teilnahme ist begrenzt und nur mit Anmeldung über die VHS möglich (TS102.010H, vhs@ba-ts.berlin.de).
Um 15:30 Uhr am 9. November lädt der GofenbergChor zu einem Konzert in der Dorfkirche Alt-Lichtenrade (Alt-Lichtenrade 109, 12309 Berlin) ein. Es werden Lieder in jiddischer und hebräischer Sprache gesungen und Augenzeugenberichte von der Pogromnacht 1938 vorgetragen. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Veranstaltung ist Teil der Tempelhof-Schöneberger Aktionswochen gegen Antisemitismus.
Um 16 Uhr desselben Tages findet am Mahnmal der ehemaligen Synagoge in der Münchener Straße 38 in 10779 Berlin eine Gedenkveranstaltung für die Opfer der Reichspogromnacht statt. Dabei wird mit Kranzniederlegung und Schweigeminute an die gewalttätigen Ausschreitungen gegen jüdische Mitmenschen, Synagogen und Geschäfte in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 erinnert. Die Veranstaltung wird von „Gemeinsam in Tempelhof-Schöneberg“ organisiert.
Abends um 19 Uhr werden beim Lebensmelodien-Konzert in der Apostel-Paulus-Kirche in der Grunewaldstr. 77a in 10823 Berlin Melodien von spanischen, italienischen und griechischen Jüdinnen und Juden gesungen. Der Eintritt ist kostenlos, eine Anmeldung ist erforderlich.
Treptow-Köpenick:
Am 9. November lädt der BdA Treptow ab 11 Uhr zur traditionellen Matinee zur Erinnerung an die Novemberpogrome vor 87 Jahren in den Großen Ratssaal des Rathauses Treptow (Neue Krugallee 2–6, Raum 218, 12435 Berlin) ein. Die Gedenkrede hält Dr. Christine Glauning, Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit.
Die Stolpersteininitiative des BdA Treptow organisiert die Verlegung von vier Stolpersteinen für Charlotte, Karl und Leopold Friedbauer sowie Heinrich Peick. Die Verlegung beginnt am 9. November um 15 Uhr, Treffpunkt ist vor dem Haus Beermannstraße 10.
Potsdam:
Am Wochenende des 8. und 9. November 2025 finden in Potsdam zwei Veranstaltungen zum Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung statt. Am Samstag, 8. November 2025, beginnt um
16 Uhr im hausZwei (freiland Potsdam) eine 24-Stunden-Lesung der Namen von Opfern der Shoa. Am Sonntag, 9. November 2025, folgt um 19:00 Uhr am Mahnmal für die Opfer des Faschismus auf dem Platz der Einheit die Gedenkveranstaltung zu den Novemberpogromen von 1938.
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