An ca. 50 Fußballplätzen in ganz Berlin hängen die Banner: „Kein Platz für Rassismus“ oder „Kein Platz für Antisemitismus“ heißt es neben dem Logo des Berliner Fußball-Verbands (BFV), des jeweiligen Vereins sowie einem Bären mit Fußball. Im November 2020 begann die mehrjährige Kampagne des BFV gemeinsam mit Berlin gegen Nazis und unterstützt von unserem Schwesterprojekt, der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin (MBR), an der sich viele Berliner Amateurvereine beteiligten. Nach drei Jahren mit vielen Aktionen lief die Kampagne „Kein Platz für Rassismus und Antisemitismus“ 2023 aus.
Aus unserer Sicht war die Kampagne erfolgreich: 10 Meter lange Banner für die dauerhafte Positionierung auf den Fußballplätzen in den Berliner Kiezen wurden übergeben (und hängen bis heute) und ein Video für die Kampagne entstand (zu finden in unserem YouTube-Kanal). Die Kampagne bot Anlässe und Anknüpfungspunkte. In den 10 Jahren Projektarbeit – häufig mit geringen Ressourcen – haben wir gelernt, dass das Kennenlernen und Finden von einzelnen Engagierten, die für die Bekämpfung von Rassismus und Antisemitismus brennen, den Unterschied machen. Auch die Kampagne mit dem BFV selbst war durch genau diese Art des Networkings möglich.
Wir bedanken uns bei ALLEN, die wir kennenlernen durften und die sich tagtäglich auf den Fußballplätzen engagieren! Insbesondere danken möchten wir Christian Rudolph. Er hat unser Projekt seit 2014 als Ansprechpartner bei unserem Partner LSVD und bei den Respect Gaymes, aber auch mit seinen ehrenamtlichen Tätigkeiten bei Fußballfans gegen Homophobie und als aktiver Fan von Tennis Borussia Berlin begleitet und uns beim BFV bekannt gemacht hat. Er gratulierte uns mit den Worten:
„Kontinuierlich dicke Bretter in den Sportverbänden bohren ist schwierig aber notwendig, um Diskriminierungen in der Breite abzubauen. Ohne Verbündete und gegenseitige Unterstützung geht es nicht. Darum Glückwunsch zum 10. Geburtstag, Berlin gegen Nazis!“
Christian Rudolph, Ansprechperson Kompetenz- und Anlaufstelle für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt im Fußball beim DFB in Kooperation mit dem Lesben- und Schwulenverband (LSVD)
Genauso gilt unser Dank dem ehemaligen und dem aktuellen Vorstand unseres Partner_innenvereins FSV Hansa 07, bei dem wir mit gemeinsamen Aktionen gegen Rassismus und mit vielen Gesprächen, Ratschlägen und freundlich grinsend vorgetragenen Ansagen viel über den Mikrokosmos Amateurfußball in Berlin lernen konnten. Nur so konnten wir eine funktionierende und motivierenden Kampagne für den BFV entwickeln und gemeinsam mit den Vereinen und dem Verband umsetzen. Yasmin Ranjbare von Hansa 07 betonte nun erneut:
„Die Arbeit gegen Rassismus und Antisemitismus an der Basis ist entscheidend, das ist es, was wir mit unserem Vereinsmotto ,Catenaccio gegen Rassismus’ vermitteln wollen und wofür wir in Netzwerken wie dem von Berlin gegen Nazis aktiv sind.“
Yasmin Ranjbare, Vorsitzende FSV Hansa 07
Wir sind gespannt was die Zukunft für uns im Bereich Fußball bringt. Für die startende EM empfehlen wir jedenfalls das „Pride House“, das der LSVD organisiert. Am Poststadion in Moabit gibt es in einem sicheren Raum für queere Menschen und Verbündete die Möglichkeit, entspannt und kostenlos Fußball zu gucken, bereichert von einem Rahmenprogramm aus Workshops, Podiumsdiskussionen, Ausstellungen und Sportangeboten. Alle Infos gibt es bei @pridehouseberlin auf Instagram!