Foto: F. Boillot/Berlin gegen Nazis

Dokumentation der Mitmach-Aktion: „Ein Cent gegen Nazis“ – Spendenlauf für Menschenrechte +++ Großartiges Zeichen der Solidarität und Menschlichkeit dank über 1200 Spender_innen +++ Eingegangene Spenden über 20.000 €

Im Rahmen breiter Proteste gegen den rechtsextremen "Heßmarsch" am 18. August setzte Berlin gegen Nazis dem Neonazi-Aufmarsch die niedrigschwellige Mitmachaktion "Ein Cent gegen Nazis“- Spendenlauf für Menschenrechte entgegen. Über 1200 Menschen haben Cent-Spenden gegen Nazis zugesagt. 770 Neonazis kamen nach Spandau und Berlin. Der Spendenlauf für Menschenrechte hat insgesamt über 20.000 € für Sea-Watch e.V. eingespielt. Damit lagen die direkt bei Sea-Watch e.V. eingegangen Spenden deutlich über der ursprünglich errechneten Gesamtsumme an Spendenzusagen von 15.859 €. Vielen Dank allen Spender_innen.

Beitragsbild: F. Boillot/Berlin gegen Nazis

Die Spendenlaufaktion sollte ein starkes Zeichen der Solidarität mit den Seenotretter_innen im Mittelmeer senden, die Menschenrechte durch ihr Engagement praktisch umsetzen. Und dies angesichts eines rechtsextremen Großaufmarsches, dessen Zweck NS-Verherrlichung ist und in letzter Konsequenz die Negation von Menschenrechten bedeutet. Inspiriert war diese Mitmachaktion von den Vorgängerversionen der Spendenläufe in Sachsen und Wunsiedel.

Share-Pic Spendenlaufaktion

Die Aktion startete am 07.August mit einer Pressemitteilung und als Teil der Pressekonferenz der breiten Spandauer Protestbündnisse  in der Zitadelle Spandau. Zeitgleich starteten die begleitende Social Media Kampagne auf Twitter und Facebook.

Ein Ziel der Aktion war es mediale Aufmerksamkeit für die bevorstehenden Proteste gegen den “Heßmarsch“ in der Berliner Sommerpause zu generieren. Die Berliner Presse berichtete ausführlich über die Spendenlaufaktion: Spandauer Volksblatt , Tagesspiegel, Berliner Zeitung, Berliner Morgenpost, Berliner Kurier, taz, Neues Deutschland.

Zwischenstand vor dem Aufmarsch: Spendenzusagen pro Nazi

Mit Vorabzusagen von mindestens einem Cent pro Nazi sammelte die Aktion Spenden für Sea-Watch e.V. und somit für die bei den Nazis verhasste Seenotrettung von Flüchtlingen. Auf der Aktionswebseite www.ein-cent-gegen-nazis.de und auf den Social Media-Kanälen wurde die Aktion ausführlich mit Erklär-Gifs (animierten Fotos 1,2) erläutert. Die Social Media Beiträge wurden häufig geteilt und so eine große Reichweite für die Aktion erzeugt. Die Zwischenstände der Spendenzusagen pro Nazi wurden vor dem Aufmarschtag via Social Media kommuniziert. 18 € pro Nazi kamen bis zum Start des Aufmarsches am 18. August als Gesamtsumme aller Spendenzusagen zusammen.

Aktionsbanner +Amzeigentafel Spendenlauf für Menschenrechte Foto: Berlin gegen Nazis

Zum  Start des Aufmarsches am 18.August wurde die Spendenlaufaktion sichtbar in Spandau präsentiert und die Gesamtsumme der Spendenzusagen pro Nazi mit den zu verschiedenen Zeitpunkten gezählten Teilnehmenden multipliziert. Die so entstehenden Zwischenstände der Gesamtsumme an Spenden wurde live in Spandau und später in Friedrichshain und Lichtenberg visualisiert und via Social Media verbreitet.

Zwischenstandsanzeige mit Livebildern des „Heßmarsch“ in Lichtenberg Foto: F. Boillot/Berlin gegen Nazis

Im Anschluss an die Zählung der Neonazis am 18. August erhielten alle Spender_innen eine E-Mail mit der errechneten Spendensumme und dem direkten Zahlungsweg an Sea-Watch e.V. 15.859 € waren bis zum Abend des 18.08. zusammengekommen.

Viele Menschen erhöhten ihre Spendenzusagen bei der direkten Überweisung an Sea-Watch, sodass die Spendengesamtsumme 20.000 € überschritt.

Vor dem Start von „Ein Cent gegen Nazis“ sagten mehrere Mitgliedsorganisationen des Bündnisses für ein weltoffenes und tolerantes Berlin erste größere Spenden zu und unterstützten den Start des Spendenlauf mit O-Tönen:

Dr. Bertold Höcker, Superintendent Evangelischer Kirchenkreis Berlin Stadtmitte

Aus dem christlichen Menschenbild ergibt sich unser Engagement gegen Ideologien, die Menschenrechte einschränken oder Gewalt als Mittel der Auseinandersetzung akzeptieren. Wir rufen alle auf, die unsere Ziele unterstützen, sich an der Spendenaktion zu beteiligen.

 

 

 

Sophia Oppermann, Geschäftsführerin von Gesicht Zeigen!

 

Wir wollen keine Nazis in dieser Stadt. Und wenn sie doch marschieren dürfen, dann sollen sie wenigstens etwas Gutes tun. Wir unterstützen den „Spendenlauf“ und rufen alle dazu auf, Gesicht zu zeigen – gegen Rassismus und für ein weltoffenes Deutschland!

 

 

Sonja Staack, stellvertretende Vorsitzende des des DGB Berlin-Brandenburg

 

 Am 18. August wollen wir mit vielfältigen Aktivitäten deutlich machen, dass es auf unseren Straßen keinen Platz für rechte Hetze gibt. Unsere Antwort lautet: Solidarität und Menschlichkeit statt Ausgrenzung und Hetze.

 

 

Katrin Raczynski, Vorstand im Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg KdöR

 

Berlin ist eine bunte, eine weltoffene und vielfältige Stadt. Hier darf kein Platz sein für Menschenhass. Aus einem Neonazi-Aufmarsch kurzerhand eine Spendenaktion für Menschenrechte zu machen, finden wir daher klasse und machen gerne mit. Das Geld hilft denen, die dringend Hilfe benötigen: Menschen, die sonst im Mittelmeer ertrinken.

 

Fotos vom „Ein Cent gegen Nazis“ Spendenlauf für Menschenrechte vom 18.08.2018

18.08.2018, 11:45 Uhr – Erster Zwischenstand auf der Kundgebung des Bündnis für ein weltoffenes und tolerantes Berlin gegenüber dem Rathaus Spandau – 10 gezählte Nazis Foto: F. Boillot

 

18.08.2018 13.30 Uhr Zwischenstand auf der Demonstration des Spandauer Bündnis gegen Rechts – 400 gezählte Neonazis Foto: Berlin gegen Nazis

 

18.08.2018, 15.30 Uhr Zwischenstand am Neonazi-Aufmarsch in Friedrichshain – ca. 550 Nazis gezählt Foto: F.Boillot/Berlin gegen Nazis

 

18.08.2018. 16.30 Uhr Am „Heßmarsch“ in Friedrichshain – Addition der bis dahin eingelaufenen Spendenzusagen Foto: F.Boillot/Berlin gegen Nazis

 

18.08.2018 17.00 Uhr, an der Aufmarschroute in Lichtenberg – 750 gezählte Nazis und Addition der bis dahin eingelaufenen Spendenzusagen Foto: Berlin gegegn Nazis

 

18.08.2018, 18:20 Uhr Endstand am Aufmarschtag kurz vor dem Bahnhof Lichtenberg – Gezählte 770 Nazis Foto: F. Boillot/Berlin gegen Nazis

 

Direkt bei Sea-Watch eingegangene Spenden Anfang September 2018