Novalisstraße 12
10115 Berlin

Informationen der Veranstalter_innen:
Antifeminismus ist zentral im Rechtspopulismus und Rechtsextremismus. Ein Erstarken extrem rechter Akteur*innen und menschenfeindlicher Ideologien in den letzten Jahren, geht auch mit verstärkter Agitation gegen sexuelle und geschlechtliche Vielfalt und Schuldzuweisungen an Feministinnen oder „Gender-Mainstreaming“ einher. Dabei scheinen gerade diese Themen – neben einem virulenten Rassismus – auch in der Mitte der Gesellschaft auf fruchtbaren Boden zu stoßen: Über antifeministische Themen können Menschen und breite Bündnisse bis weit in die politische Mitte angesprochen, mobilisiert und organisiert werden. Ihnen wird daher eine Brückenfunktion über unterschiedliche Lager und eine Scharnierfunktion bis weit in konservative oder bürgerliche Kreise hinein attestiert.
Carina Klammer hat gemeinsam mit Nico Bechter zum dritten FIPU-Band zu Rechtsextremismus – „Geschlechterreflektierte Perspektiven“ – den Text „‘Anti-Gender‘ als kultureller Code?“ beigetragen. Darin gehen sie der Frage nach, warum sich „Anti-Gender“-Mobilisierungen so gut als verbindendes Element zwischen verschiedenen reaktionären Gruppen eignet. Dazu ziehen sie den Begriff des „kulturellen Codes“ heran, der ursprünglich aus der Antisemitismusforschung kommt. Carina Klammer wird uns diese theoretischen Überlegungen vorstellen.
Jan Riebe ergänzt dies um Beobachtungen und Analysen der Fachstelle. Wo und wie begegnen uns Verschränkungen zwischen Antifeminismus und Antisemitismus in der Praxis? Wie zeigen sich diese in den aktuellen rechten Bewegungen, welche Narrative bedienen und welche Bilder entwerfen sie? Er wird darauf eingehen, was das für unsere Arbeit und für mögliche Gegenstrategien bedeuten kann.
Die Veranstaltung wird eröffnet von Anetta Kahane und moderiert von Prof. Dr. Esther Lehnert.
Wir freuen uns auf einen spannenden Austausch mit Ihnen und Euch!
Wegen begrenzter Plätze ist eine Anmeldung bis 13.09.19 unter netzwerke@amadeu-antonio-stiftung.de erforderlich.