Veranstaltung: „IQ-Tests, Sonderschulen, Extra-Klassen – Ausgrenzung von Roma-Kindern in Europa heute“

Wann:
8. April 2015 um 12:00
2015-04-08T12:00:00+02:00
2015-04-08T12:30:00+02:00
Wo:
k-fetisch
Wildenbruchstraße 86
12045 Berlin
Deutschland

Anlässlich des Internationalen Tags der Sinti und Roma am 8. April lädt der Jugendverband von Roma und Nicht-Roma Amaro Foro e.V. ab 12 Uhr zu einer öffentlichen Veranstaltung ein.

Der 8. April ist der Internationale Tag der Sinti und Roma und wird von Roma überall auf der Welt gefeiert. Dieser Tag geht auf die erste weltweite Roma-Konferenz in London 1971 zurück, welche im Kampf der Roma um Würde und Teilhabe sehr bedeutend war. Der 8. April ist zugleich ein Tag, um auf die noch immer anhaltende Diskriminierung und soziale Ausgrenzung von Roma aufmerksam zu machen. Davon sind auch viele Roma-Kinder betroffen, die Stigmatisierung bereits in jungen Jahren erleben.

In seinem Vortrag informiert der Romani-Experte Prof. Dr. Hristo Kyuchukov über „IQ-Tests mit Roma-Kindern im Nationalsozialismus und im heutigen Europa“. Der Vortrag dokumentiert diese wenig bekannte Diskriminierungspraxis in europäischen Staaten und zeigt erschreckende Parallelen zu Selektionsmethoden in NS-Deutschland auf.

Im anschließenden Gespräch mit Prof. Dr. Kyuchukov und Marie Piper, Koordinatorin der deutschlandweiten Antirassismus-Arbeit bei Amnesty International, geht es um Ausgrenzung durch Bildungsbenachteiligung. Die Abschiebung von Roma-Kindern in Sonderschulen und segregierte Klassen ist in Europa auch heute noch die Regel. Die Folgen: frühe Stigmatisierung, soziale Ausgrenzung und verringerte Chancen auf Bildungsaufstieg. Auch die Erfolgsaussichten von Berliner „Willkommensklassen“, in denen Kinder teils über mehrere Jahre „festhängen“, sind in diesem Zusammenhang zu hinterfragen.

Im Rahmen der Veranstaltung wird auch die 15-minütige Theaterperformance „Die Tür“ des Rroma Aether Klub Theaters von Slavisha Markovic aufgeführt.

Weitere Informationen zu der Veranstaltung gibt es hier.