Lehrter Str. 68
10557 Berlin-Moabit
Informationen der Veranstaltenden:
— mit Livestream! —
Der Beitritt der DDR zur BRD liegt mittlerweile 30 Jahre zurück. Die negativen Begleiterscheinungen des ostdeutschen Transformationsprozesses und die damit einhergehenden biografischen Brüche sind in den letzten Jahren verstärkt in die öffentliche Diskussion gerückt. Gleichzeitig inszenieren sich Rechtspopulist*innen als Stimme der „Einheitsverlierer“ und können mit ihrer rassistischen und antisemitischen Propaganda an weit verbreitete Ressentiments der Dominanzgesellschaft anknüpfen.
Wie auch in der Bundesrepublik, waren Antisemitismus und Rassismus in der DDR Bestandteil der politischen und gesellschaftlichen Kultur. Im nationalistischen Taumel nach Mauerfall und Vereinigung häuften sich in Ostdeutschland Angriffe auf Minderheiten; an mehreren Orten kam es zu Pogromen gegen Asylsuchende und ehemalige Vertragsarbeiter*innen. Heute, nach 30 Jahren Transformationsprozess, sind aktuellen Studien zufolge sowohl (latent) antisemitische als auch rassistische Einstellungen – insbesondere gegenüber Muslim*innen und Geflüchteten – im Osten teilweise deutlich stärker verbreitet als im Westen.
Welche Erfahrungen haben Jüd*innen, Schwarze und People of Color in Ostdeutschland vor und nach der Wende gemacht, und wie erleben sie die aktuelle Situation? Wie sehr sind heute antisemitische und rassistische Einstellungen im Osten Deutschlands– auch bei Jüngeren – noch von der DDR-Vergangenheit sowie von älteren Traditionsbeständen geprägt, und welche Rolle spielen Deklassierungserfahrungen im Kontext des Transformationsprozesses? Und nicht zuletzt: Ist die Lage in Ostberlin vergleichbar mit der in den neuen Bundesländern, oder hat in der ehemals geteilten Stadt die Unterscheidung zwischen Ost und West mittlerweile an Bedeutung verloren? Diesen und anderen Fragen möchten wir in dem Podiumsgespräch nachgehen.
IM GESPRÄCH:
Anetta Kahane
Vorstandsvorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung
Mai-Phuong Kollath
Coach und interkulturelle Beraterin
Dr. Patrice G. Poutrus
Historiker, Universität Erfurt
MODERATION:
Tahera Ameer, BildungsBausteine e.V.
CORONA-REGELUNGEN
Zur Wahrung des Mindestabstands ist die Teilnehmer*innenzahl begrenzt. Bitte im Eingangsbereich Alltagsmaske tragen!
ANMELDUNG
Bitte melden Sie sich bis zum 20.09.20 unter susanna.harms[at]bildungsbausteine.org an
und teilen Sie uns mit, ob Sie vor Ort oder online teilnehmen möchten.
Bei einer Online-Teilnahme schicken wir Ihnen vor der Veranstaltung die Zugangsdaten zum Livestream zu.
Die Veranstaltung findet statt im Rahmen des Projekts „Bewegte Vielfalt in Berlin“.