taz Talk – Andreas Lorenz: Als die Berliner Juden verschwanden

Wann:
8. November 2021 um 19:00 – 20:00
2021-11-08T19:00:00+01:00
2021-11-08T20:00:00+01:00
Wo:
online
live auf taz.de und YouTube

Informationen der Veranstaltenden:

Andreas Lorenz im taz Buch Talk über sein Buch „Nach dem Osten mit unbekanntem Ziel“, in dem er die Spuren seines Großvaters sucht.
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Stream-Info:
Wann: Mo., 08.11.2021, 19 Uhr
Wo: live auf taz.de und YouTube
> taz.de/!5805050
> youtu.be/iR_8GOolUq8
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Vor 80 Jahren begannen die Nazis, die Berliner Juden zu deportieren. Der Journalist Andreas Lorenz liest aus seinem Buch „Nach dem Osten mit unbekanntem Ziel – Großvater Hugo, eine Spurensuche“, in dem er versucht, das Schicksal jenes Mannes nachzuzeichnen, den die Nazis ermordeten und der danach aus dem Gedächtnis der Familie verschwand.

Der jüdische Kaufmann Hugo Lewandowski besaß zuletzt einen Tabakwaren-Großhandel in der Schönhauser Allee. Die Nazis nahmen ihm alles weg und schickten ihn zur Zwangsarbeit in einen Berliner Rüstungsbetrieb. 1943 verschleppten sie ihn nach Auschwitz. Zwei Jahre zuvor hatten die Deportationen der Berliner Juden in die Konzentrationslager begonnen. Wohin es ging, wussten sie nicht. Es hieß nur: „Nach dem Osten“. Hugo Lewandowskis Schwester Erna gehörte zu jenen, die bereits 1941 in das Ghetto Litzmannstadt deportiert worden waren.

In seinem Buch versucht Andreas Lorenz, den Lebensweg seines Großvaters nachzuzeichnen. Warum ist er mit seinen Kindern nicht ins Ausland geflohen? Warum zog er 1937 von Königsberg ausgerechnet in die Nazi-Metropole Berlin? Wusste er, dass es seine letzte Reise war, als er in Berlin-Moabit mit dem 33. Osttransport in einen Güterwaggon klettern musste? Und: Warum sprach die Familie nicht über das Schicksal des Großvaters?

Ein taz Talk mit Andreas Lorenz und Klaus Hillenbrand, moderiert von Jan Feddersen.

Andreas Lorenz, Jahrgang 1952, war bis 2011 Spiegel-Korrespondent in Moskau, Peking, Warschau und Bangkok. Danach unterrichtete er an der Evangelischen Journalistenschule und war bis 2020 Mitglied des Kuratoriums der taz Panter Stiftung. Sein Buch „Nach dem Osten mit unbekanntem Ziel“ ist im Lukas Verlag erschienen.

Klaus Hillenbrand ist Jahrgang 1957, studierter Politologe und leitender Redakteur bei der taz. Er hat zahlreiche Bücher über die Geschichte des Nationalsozialismus veröffentlicht.

Jan Feddersen ist taz-Redakteur für besondere Aufgaben und Kurator der taz Talks und des taz lab.

Anregungen und Fragen nehmen wir mit Freuden entgegen über taztalk@taz.de.

Weitere Informationen unter: taz.de/talk

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