Hardenbergstr. 22-24
10623 Berlin
Informationen der Veranstalter_innen:
Viel erreicht – viel zu tun!? Die Perspektive der Prävention und Intervention.
Vor zwei Jahren, im April 2017, veröffentlichte der vom Deutschen Bundestag beauftragte Unabhängige Expertenkreis Antisemitismus seinen Abschlussbericht. Dieser enthielt neben einer ausführlichen Beschreibung des Antisemitismus in Deutschland zentrale Forderungen und konkrete Handlungsempfehlungen. Unter den Autor*innen des Berichts waren auch die zu dieser Veranstaltung einladenden Organisationen.
Der Bericht hat nicht nur für eine höhere politische wie gesellschaftliche Sensibilisierung für das Thema Antisemitismus gesorgt, viele der zentralen Forderungen sind mittlerweile umgesetzt. So bestellte der Bundestag im Januar 2018 einen Beauftragten für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus. Schon zuvor hat die Bundesregierung 2017 die sogenannte IHRA-Arbeitsdefinition Antisemitismus beschlossen, als Instrument etwa zur Erfassung antisemitischer Straftaten durch die Polizei oder deren Strafverfolgung durch die Justiz. Und in Kooperation mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland wurde kürzlich der Entwurf für die Einrichtung einer zukünftigen Bund-Länder-Kommission vorgestellt, die den Austausch und die Abstimmung von Maßnahmen der Prävention, Intervention und Repression gewährleisten soll.
Gleichzeitig bleibt viel zu tun. Die Arbeit der Träger der Präventions- und Interventionsarbeit gegen Antisemitismus ist auch weiterhin von fehlender finanzieller Absicherung und Kontinuität geprägt – auch wenn das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ in den letzten fünf Jahren viel für eine eigenständige Antisemitismus-Prävention geleistet hat. Und auch die Forderung nach mehr Forschung zum Themenfeld Antisemitismus und einem verbesserten Praxis-Forschung-Dialog blieb bisher unbeantwortet.
Die Veranstaltung blickt auf das bisher Erreichte und die gesellschaftspolitischen Veränderungen zurück. Und kommt mit Entscheidungsträgern aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft ins Gespräch darüber, welche Maßnahmen für die Bekämpfung von Antisemitismus in Zukunft von Nöten sind.
Termin: 16.05.2019, 15.00 bis 17.00 Uhr
Ort: Berliner Landeszentrale für politische Bildung
Hardenbergstr. 22-24
10623 Berlin
Anmeldung unter: https://doo.net/veranstaltung/33801/buchung
Programm:
14:30 Einlass und Registrierung
15:00 Begrüßung und Einführung durch die Veranstalter*innen
Marina Chernivsky, Leiterin Kompetenzzentrum (ZWST)
Aycan Demirel, Direktor Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus
Patrick Siegele, Direktor Anne Frank Zentrum
15:30 Herausforderungen im Kampf gegen Antisemitismus: Was wurde erreicht? Was ist zu tun?
Petra Pau, Bundestagsvizepräsidentin und MdB, Die Linke
Dr. Heiko Geue, Leiter der Zentralabteilung, Bundesministerium für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend
Dr. Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus
Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrat der Juden in Deutschland
Moderation: Elif Senel, Journalistin, WDR
17:00 Ende der Veranstaltung