Am 10. April findet in der Akademie des jüdischen Museums Berlin eine performative Lesung in Erinnerung und Gedenken an Melanie Spitta statt.
Die Filmemacherin und Aktivistin Melanie Spitta (1946 – 2005) war
eine Wegbereiterin und zentrale Akteurin der Bürgerrechtsbewegung der
Sinti und Roma in Deutschland. Ihre Filme und Texte beschäftigen sich
mit dem nationalsozialistischen Genozid an Roma und Sinti (Porajmos),
mit der verweigerten Entschädigung nach 1945 sowie mit dem Rassismus
und Sexismus in der Bundesrepublik. Gemeinsam mit Katrin Seybold drehte
sie vier Dokumentarfilme, darunter »Das falsche Wort«, eine
Dokumentation, die Zeitzeugen über die Verfolgung und Nichtgewährung
der Entschädigung zu Wort kommen lässt. In ihrem filmischen und
politischen Schaffen, das bis in die Gegenwart wirkt, hat Melanie Spitta
gegen Widerstände die anhaltende Diskriminierung von Sinti und Roma in
Schulen, in der sozialen Arbeit und im Alltag in all ihren Facetten
thematisiert.
In Gedenken an Melanie Spitta und ihr Lebenswerk, das in der breiten
Öffentlichkeit weitgehend unbekannt geblieben ist, veranstaltet die
IniRromnja und das RromaniPhen Archiv in Kooperation mit der Akademie
des Jüdischen Museums Berlin eine performative Lesung, die 70 Jahre
nach dem Genozid Fragen zu Ausschluss und Teilhabe an der kollektiven
Erinnerung beleuchtet und das Werk Spittas aus der Gegenwart heraus
interpretiert.
Mehr Informationen zu der Veranstaltung gibt es hier.