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Informationen der Veranstaltenden:
Online-Buchvorstellung und Diskussion mit Prof. Samuel Salzborn
Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und der Shoah galt lange als bundesdeutsche Erfolgsgeschichte. Dieses Image beginnt mit der zunehmenden Rechtsradikalisierung in Politik und Gesellschaft mehr und mehr zu bröckeln. In seinem kürzlich erschienenen Essay „Kollektive Unschuld. Die Abwehr der Shoah im deutschen Erinnern“ zeigt der Politikwissenschaftler Samuel Salzborn auf, dass in diesem bundesdeutschen Selbstbild immer schon die Geschichte der Schuld- und Erinnerungsabwehr, der Täter-Opfer-Umkehr, der Selbststilisierung als Opfer und der antisemitischen Projektion ausgeblendet wurde. Eine (selbst-)kritische Aufarbeitung der Vergangenheit, so Salzborn, habe auch 75 Jahre nach der Niederschlagung des Nationalsozialismus auf gesellschaftlicher Ebene kaum stattgefunden: durch die Abwehr der Shoah im deutschen Erinnern manifestiert sich vielmehr ein Selbstbild, das um den Mythos kollektiver Unschuld kreist.
Die Thesen des Buches werden im Gespräch mit Anja Thiele, wissenschaftliche Referentin am IDZ, vorgestellt und anschließend mit den Zuschauer*innen diskutiert.
Die Veranstaltung findet anlässlich des 75. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus und des Endes des Zweiten Weltkrieges (8. Mai 1945/2020) statt.
Die Veranstaltung findet über Zoom statt und ist bereits AUSGEBUCHT, wird auf https://www.facebook.com/IDZJena aber live gestreamt.