Buschkrugallee 179
12359 Berlin
Deutschland
Informationen der Veranstalter_innen:
Erste Neuverlegung eines Stolpersteins in der Hufeisensiedlung nach der Schändung der Stolpersteine im November letzen Jahres
Die Anwohner*inneninitiative Hufeisern gegen Rechts lädt ganz herzlich ein zur Verlegung eines Stolpersteins für den jüdischen Apotheker Adolf Mockrauer. Das Gedenken findet am Samstag, dem 16. Juni 2018, um 13.30 Uhr vor der ehemaligen Albrecht-Dürer-Apotheke, Buschkrugallee 179, 12359 Berlin statt.
Als Gastrednerin sprechen Sawsan Chebli, Berliner Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales, und der Neuköllner Bürgermeister Martin Hikel.
Am 10. November 1928 eröffnete Adolf Mockrauer seine Apotheke in der Hufeisensiedlung. 10 Jahre später zerschlugen Neuköllner SA-Männer die Scheiben und die Einrichtung der Apotheke und zerstörten damit die Existenz des unter den Anwohner*innen beliebten Apothekers. Ein halbes Jahr später gelang ihm die Flucht ins chilenische Exil, wo er mittellos, sozial isoliert und erneut mit rassistischen Angriffen konfrontiert verzweifelte und sich im September 1940 das Leben nahm.
Mit der Verlegung des Stolpersteins für Adolf Mockrauer kommt die Anwohner*inneninitiative dem Wunsch der Bewohner*innen der Hufeisen- und Krugpfuhlsiedlung nach, die anlässlich der Gedenk- und Protestveranstaltung am 9. November 2017 vor dem Haus Buschkrugallee 197 ausdrücklich Geld für einen Stein zur Erinnerung an Adolf Mockrauer gespendet haben.
Gleichzeitig will die Initiative mit der Verlegung verdeutlichen, dass sie sich von den Anschlägen der rechten Geschichtsrevisionisten und Rassisten nicht einschüchtern lässt. Vielmehr wird sie weiterhin für ein zivilgesellschaftliches Miteinander eintreten, das auf der Grundlage von gegenseiter Anerken- nung und Toleranz beruht, unabhängig von religiösen, kulturellen und sozialen Unterschieden.
Die große Spendenbereitschaft vieler Bürger*innen unserer Stadt – immerhin kamen über 17 000 € für die Wiederverlegung der geraubten Stolpersteine zusammen – zeigt, dass Hufeisern gegen Rechts diesen Weg nicht alleine, sondern im Einklang mit der Mehrheit der Berliner*innen geht.
Aus Anlass der Verlegung wird eine Broschüre veröffentlicht, in der Adolf Mockrauers Schicksal während der NS-Zeit geschildert wird.
Am Abend findet im Hufeisen-Café, Fritz-Reuter-Allee 44, um 19 Uhr eine Veranstaltung mit der Historkerin Karolin Steinke zum Thema „Jüdisches Leben in der Hufeisen- und Krugpfuhlsiedlung während der Zeit des Nationalsozialismus“ statt.