Hardenbergstraße 22-24
10623 Berlin
Deutschland
Informationen der Veranstalter_innen:
Unsere Welt stellt sich für viele als unübersichtlich, unsicher und krisenhaft dar. Bewegungen und Deutungskonzepte erleben eine Renaissance, die als reaktionär, völkisch-nationalistisch, antipluralistisch und autoritär beschrieben werden können. Denn diese versprechen Eindeutigkeit und Sinnstiftung, Halt und Orientierung. Sie bieten einfache Erklärungen an und lösen Vielfältiges, Widersprüchliches und Konflikthaftes in vermeintlich konsistenten und eindeutigen Weltbildern auf.
In diesem Kontext gewinnt auch Antisemitismus an Bedeutung. Antisemitismus ist immer auch ein explizit reaktionäres Konzept, das sich unter anderem gegen die normativen Grundlagen von Demokratie und Menschenrechte, gegen die emanzipatorischen Errungenschaften des politischen Liberalismus sowie gegen die vermeintliche Erosion der Gewissheiten richtet.
Im Rahmen der Fachtagung wollen wir dem Verhältnis zwischen neuer alten Rechten und Antisemitismus genauer auf den Grund gehen. Es wird nach Ursachen und Gegenstrategien in Politik, Zivilgesellschaft und Bildung gefragt. Und es werden Projekte und Initiativen vorgestellt, die sich politisch, zivilgesellschaftlich und pädagogisch engagieren.
- Programm
- 10.00 – 10.30 UhrBegrüßung und Impulse zur Einführung:
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- „Warum eine Kritik der Neuen Rechten immer auch Antisemitismuskritik ist – und umgekehrt“, Dr. Mirko Niehoff (KIgA e.V.)
- „Mit Rechtspopulisten reden? – zum Auftrag der politischen Bildung“, Thomas Gill (Leiter der Berliner Landeszentrale für politische Bildung)
- 10.30 – 11.00 UhrVortrag
- „Neue Rechte und Antisemitismus“, Dr. Gideon Botsch (Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien – Universität Potsdam)
- 11.00 – 11.30 UhrDiskussion
- 11.30 – 11.45 UhrPause
- 11.45 – 13.00 UhrPodiumsdiskussion
- Ursachen und Gegenstrategien zum Aufschwung der Neuen Rechten und des Antisemitismus mit
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- Burkard Dregger (Mitglied des Abgeordnetenhauses, Vorsitzender der CDU-Fraktion),
- Thomas Heppener (Referatsleiter im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend),
- Judith Rahner (Amadeu Antonio Stiftung),
- Deborah Krieg (stellvertretende Direktorin der Bildungsstätte Anne Frank, Frankfurt / Main)
- Moderation: Doris Akrap (taz)
- 13.00 – 13.45 UhrMittagspause
- 13.45 – 15.30 UhrTheorie-Praxis-Workshops zu Grundlagen und Ansätzen politischer Bildung
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- Rechtspopulismus als Herausforderung für die politische Bildung, David Lanius (Initiative „Kleiner 5“)
- Gesellschaftskritik ohne Ressentiments als Auftrag politischer Bildung, Dörte Döring (Kribi – Kollektiv für politische Bildung)
- Rassismuskritische Antisemitismusprävention in der Migrationsgesellschaft, Désirée Gallert (KIgA e.V.)
- Erinnerung vs. Abwehr: Geschichtsrevisionistische Diskurse als Herausforderung für die historisch-politische Bildungsarbeit zum Nationalsozialismus, Franziska Göpner (Anne Frank Zentrum)
- 15.30 – 16.00 UhrAbschiedskaffee, Zusammenführung und Ausblick
- Kooperationspartner:Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus (KIgA)
- Anmeldung:Melden Sie sich bitte online an.