Moderner Antisemitismus, Querfront und völkische Bewegung

Wann:
17. November 2015 um 19:00
2015-11-17T19:00:00+01:00
2015-11-17T19:30:00+01:00
Wo:
regenbogenKino
Lausitzer Str. 22
10999 Berlin
Deutschland

Vortrag und Diskussion mit Jutta Ditfurth

70 Jahre nach der Befreiung vom deutschen Faschismus breitet sich in Deutschland die größte völkisch rassistische Bewegung seit 1945 aus. Die „Pegidas“ bringen abertausende „besorgte Bürger“ auf die Straße. Ihre Praxis sind rassistische Mobilisierungen gegen Migrant*innen. Sie eint der Bezug auf das »Volk«, das sich von »Überfremdung« bedroht sieht und dafür oft auch antisemitische „Erklärungen“ findet. Teile der Mittelschicht reagieren auf die Krise, auf Überlebens- oder Abstiegsängste, durch Flucht in Rassismus, Antisemitismus und ins Autoritäre.

Dabei entstehen Querfronten über die »Mitte« hinweg, einerseits ins offen faschistische Lager und andererseits in die nationale, autoritäre Linke, was auch bei den antisemitisch durchsetzten,vermeintlich linken „Mahnwachen für den Frieden“ zu beobachten war, bei denen rechts und links plötzlich keine Rolle mehr zu spielen schien. Die angebliche Forderung nach Frieden diente hier dem Versuch des Aufbaus einer völkischen Bewegung.

Die Referentin ist Soziologin, Autorin und für ÖkoLinX-ARL Mitglied der Stadtverordnetenversammlung in Frankfurt am Main,

Ihre scharfe Kritik an einem Protagonisten dieser Bewegung dem Exlinken Jürgen Ellsässer, heute passionierter „Schwulenhasser“ und Herausgeber der Querfrontpostille „Compact-Magazin“, brachte ihr ein Gerichtsverfahren ein. Ihr wurde untersagt ihn als »glühenden Antisemiten« zu bezeichnen. Der Münchner Stadtrat Dominik Krause (Grüne) äußerte sich nach der Urteilsverkündung: Elsässer bekomme für seine antisemitischen Pamphlete regelmäßig Applaus von NPD und anderen Holocaustleugnern. „Man muss solche Probleme auch beim Namen nennen dürfen: Elsässer ist ein Antisemit“.

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.