Manja Präkels | Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß

Wann:
6. Dezember 2019 um 19:00 – 20:30
2019-12-06T19:00:00+01:00
2019-12-06T20:30:00+01:00
Wo:
Galerie Schöne Weide
Wilhelminenhofstr. 48A
12459 Berlin
Manja Präkels | Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß @ Galerie Schöne Weide

Informationen der Veranstalter_innen:

Die Autorin, Musikerin und Sängerin Manja Präkels liest aus ihrem mehrfach preisgekrönten Debütroman „Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß“.

Landleben zwischen Lethargie und Lebenslust. Mimi und Oliver sind Nachbarskinder und Angelfreunde in einer kleinen Stadt an der Havel. Sie spielen Fußball miteinander, leisten den Pionierschwur und berauschen sich auf Familienfesten heimlich mit den Schnapskirschen der Eltern. Mit dem Mauerfall zerbricht auch ihre Freundschaft. Mimi sieht sich als der letzte Pionier – Timur ohne Trupp. Oliver wird unter dem Kampfnamen Hitler zu einem der Anführer marodierender Jugendbanden. In Windeseile bringen seine Leute Straßen und Plätze unter ihre Kontrolle. Dann eskaliert die Situation vollends …

Manja Präkels erzählt vom Verschwinden der DDR in einem brandenburgischen Kleinstadtidyll, dem Auftauchen verloren geglaubter Gespenster, von Freundschaft und Wut.

Präkels beschreibt mit zunächst lakonischen, dann zunehmend düsteren Worten die Atmosphäre „zwischen Euphorie und Niedertracht“ in einer Zeit, in der der Schritt vom kollektiven Glückstaumel über die neuen Westklamotten hin zu einem sich in Hass und Brutalität entladenen Nationalismus nur all zu klein war. […] Verstörend – und sehr gelungen.
Jana Sotzko / Missy Magazine

Eine Geschichte aus der brandenburgischen Provinz, mit Horrormomenten, von den Wendejahren bis in die Jetztzeit. Manja Präkels hat das meiste in den Neunzigern selbst so erlebt, in Zehdenick im Landkreis Oberhavel, eine gute Stunde von Berlin entfernt. Im Buch ist es verdichtet und zugespitzt, aber wahr. Die besonders verstörenden Geschichten habe sie ausgelassen, sagt die Autorin. Weil ihr dafür die Sprache fehle.
Anna Fastabend / Süddeutsche Zeitung

Das Buch der Stunde
Nadine Kreuzahler / rbb Inforadio

Wie Manja Präkels das erzählt wird das alles auch quasi nach-erlebbar für Leute, die weder die DDR noch ihren Untergang noch die Zeit danach erlebt haben, diese wilde Zeit, sei es aus geographischen aus Altersgründen. Ganz starkes Buch, kann ich sehr empfehlen.
Monika Burghard / radioBERLIN 88,8

„Meine Generation ist zu still“
Interview mit Manja Präkels in der Frankfurter Rundschau

Es ist eine Geschichte darüber, wie alles verrückt wurde. Wie man an nichts mehr glauben konnte und musste. Alles und nichts mehr werden konnte. Vieles, manchmal alles verlor.
Claudia Krieg / Analyse & Kritik

Sie kann erzählen. Teils lakonisch, nicht ohne lyrische Wendungen, immer knapp und scheinbar leicht. Es ist ein Debüt, das auf Weiteres neugierig macht.
Christel Berger / ossietzky.net

Manja Präkels wurde für dieses Buch mit dem Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendium 2018, dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2018 und dem Anna-Seghers-Preis 2018 ausgezeichnet.

Manja Präkels, 1974 in Zehdenick/Mark geboren, studierte Philosophie, Soziologie und Osteuropäische Geschichte, arbeitete sie als Journalistin für die Märkische Allgemeine Zeitung, als Puppenspielerin für ein fahrendes Theater und gründete 2001 das Erich Mühsam Fest und die Band Der Singende Tresen. 2004 erschien ihr erster Gedichtband „Tresenlieder“, 2005 die erste offizielle CD des „Singenden Tresens“. Seit 2002 entstanden mehrere Liedtheater-Programme und Stücke für Kindertheater mit Co-Autor Markus Liske, mit dem sie seit 2009 auch die „Gedankenmanufaktur WORT & TON“ betreibt. 2010 eröffnete sie in diesem Rahmen als Mani Urbani eine »Werkstatt für experimentelle Poesie«. Für den Verbrecher Verlag stellte sie mit Markus Liske das Erich-Mühsam-Lesebuch »Das seid ihr Hunde wert!« (2014) und den Band »Vorsicht Volk! Oder: Bewegungen im Wahn?« (2015) zusammen. Zwischen August 2015 und Mai 2016 erschien in der taz ihr Fortsetzungsroman „Im Anwohnerpark“. Ende Juli 2017 folgte ihr Roman-Debüt zwischen zwei Buchdeckeln: »Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß«.
Siehe auch: www.gedankenmanufaktur.net

Eintritt frei – Spenden erbeten!

Die 6. Schöneweider Herbstlese ist eine gemeinsame Veranstaltungsreihe von PEAK – Die Buchhandlung, Industriesalon Schöneweide, MoBe Moving Poets Berlin e.V., Stadtbezirksbibliothek Treptow-Köpenick und Galerie Schöneweide mit freundlicher Unterstützung des Bezirksamtes Treptow-Köpenick, Fachbereich Kultur und Museen, und des Berliner Autorenlesefonds