mit Dr. Dagmar Pruin, Geschäftsführerin von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste.
Brennende Synagogen und Gotteshäuser; verbrannte Tora-Rollen. Gottes Wort – in den Dreck getreten – daran erinnern wir am 9. November. Die Zerstörungswut richtete sich gegen Jüdinnen und Juden, aber auch gegen ihren Gott und sein Wort. Jahrhundertelang waren Gesetz und Evangelium als Gegensätze betrachtet worden, statt die frohe Botschaft im Gesetz zu entdecken, Freude an der Tora, Lust an den Geboten zu empfinden und zu feiern. Diese unselige Theologie hat jener Wut den Weg gebahnt.
Helmut Gollwitzer erinnert sich an den Bußtagsgottesdienst am 16. November 1938: „In die Totenstille der erschütterten Gemeinde fielen damals die gemäß der altpreußischen Bußtagsliturgie verlesenen Zehn Gebote wirklich wie Hammerschläge.“ Im Gedenken an die Pogrome von 1938 werden wir die Zehn Gebote in das Zentrum der Gottesdienste stellen, den Gott Israels anrufen, auf sein Wort hören und versuchen, die Freude an seiner Weisung wiederzuentdecken.
Die Veranstaltung ist Teil der Aktionswochen gegen Antisemitismus 2014