Gibt es eine Erinnerungskonkurrenz?

Wann:
5. Juli 2022 um 16:15 – 18:30
2022-07-05T16:15:00+02:00
2022-07-05T18:30:00+02:00
Wo:
Berliner Landeszentrale für politische Bildung
Hardenbergstraße 22-24
10623 Berlin
Preis:
Kostenlos

Information der Veranstalter_innen:

6. Teil der Veranstaltungsreihe »Geschichte inklusiv: Auf der Suche nach einer demokratischen Geschichtskultur. Theorien – Kategorien – Konzepte – Praxis«

Noch vor einer Generation wurde die Erinnerung an die Shoah in Westdeutschland von zivilgesellschaftlichen Initiativen gegen den geschichtspolitischen Mainstream erkämpft. In Ostdeutschland fand nach 1989 ein ähnlicher Prozess unter anderen Vorzeichen statt. Seit den 2000er Jahren hat die Erinnerung an den NS in Deutschland einen weithin anerkannten, hohen geschichtspolitischen Stellenwert. Dieser wird in jüngster Zeit einerseits von politisch rechter Seite zunehmend in Frage gestellt, andererseits stellen sich in der postmigrantischen Gesellschaft und im postkolonialen Diskurs neue Fragen nach dem Charakter der deutschen Erinnerungskultur. Inwiefern wird der Stellenwert der Erinnerung an den Nationalsozialismus innerhalb der deutschen Erinnerungskultur von postkolonialen Debatten in Frage gestellt? Verhindert die Beschäftigung mit der Shoah eine tiefere Auseinandersetzung mit Kolonialismus und Rassismus? Wie kann einer Konkurrenz der Erinnerungen entgegengewirkt werden? Diskutant:innen:

  • Dr. Steffen Klävers, Antisemitismusforscher
  • Deborah Hartmann, Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz
  • Joel Vogel und Vincent Bababoutilabo, Hörspaziergang „Zurück erzählt“

Moderation: Cornelia Chmiel, FU und Gedenkstätte Sachsenhausen/ AK „Räume öffnen“