Klaus Mangold Auditorium Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz 1
10969 Berlin (gegenüber dem Jüdischen Museum)
Am Schnittpunkt von Postkolonialismus, Vergangenheitsbewältigung und Holocaustgedenken hat sich im vergangenen Jahr eine kontrovers geführte Debatte um die vermeintlichen Gewissheiten der deutschen Erinnerungskultur entfacht. Werden jüdische Opfer in der Erinnerung gegenüber den afrikanischen Opfern bevorzugt? Was unterscheidet Rassismus von Antisemitismus? Hannah Arendt und Edward Said waren nicht die Einzigen, die schon früher solche Fragen gestellt haben. Bei ihnen findet Natan Sznaider, Professor für Soziologie an der Universität Tel Aviv, Ideen und Argumente, um die heutige Diskussion voranzubringen. Wird es am Ende möglich sein, der Opfer der Schoa und des Kolonialismus zu gedenken, ohne Geschichte zu relativieren?
Im Gespräch mit dem Journalisten René Aguigah thematisiert der Autor den oftmals nicht geführten Dialog zwischen der Erinnerung an die Schoa und an den Kolonialismus.
Natan Sznaider
Natan Sznaider, 1954 in Mannheim geboren, lehrt seit 1994 als Professor für Soziologie an der Akademischen Hochschule in Tel Aviv.
René Aguigah
René Aguigah, 1974 in Würzburg geboren, ist Kulturjournalist und Moderator und leitet das Ressort Literatur von Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur.