Im Juni 1933, wenige Monate nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten, waren Köpenicker SA-Männer in grausamer Weise gegen ihre politischen Gegner vorgegangen. Hunderte Sozialdemokrat*innen, Kommunist*innen, Gewerkschafter*innen und andere wurden in den Nazi-Schlägerlokalen furchtbar misshandelt. Auch die ersten jüdischen Bürger wurden verschleppt. Mindestens 23 namentlich bekannte Opfer wurden zu Tode gequält, erschossen oder starben an den Folgen der Folter. Dieser SA-Terror, der vom 21. bis 26. Juni 1933 andauerte, ist als „Köpenicker Blutwoche“ in die Geschichte eingegangen. Verängstigt, wie gelähmt sahen viele Köpenicker*innen tatenlos zu. Viele applaudierten aber auch dem Nazi-Regime. Es war ein Terror auf offener Straße und in aller Öffentlichkeit. 90 Jahre nach den Ereignissen wollen wir an die Opfer erinnern und ein Zeichen setzen gegen Neonazismus und gegen rechte Hetze von heute, gegen Antisemitismus und Rassismus.
21. Juni 2023 | Gedenkkundgebung | 17 Uhr | Platz des 23. April | Tramhaltestelle Bahnhofstraße/ Lindenstraße
Die Kundgebung wird musikalisch begleitet von Isabel Neuenfeldt.
Auch Straßennamen, Gedenktafeln und Gedenksteine in den Köpenicker Ortsteilen erinnern an den großflächigen Terror der Nazis im Juni 1933. Wir bitten alle Mitglieder und Freund:innen dort selbstständig Blumen nieder zu legen:
- Pohlestraße, Ecke Dorotheenstraße (ehemals SA-Lokal „Demuth“)
- Wendenschloßstraße 390 (ehemals SA-Wassersportheim)
- Köpenick Nord, Stelen unter den Birken und am Essenplatz (ehemals SA-Lokal „Seidler“)
- Friedrichshagen: Tafel Richard Assmann (Assmannstr. 46), Friedhof Grab Karl Pokern, Tafel Müggelseedamm 132
- Freiheit 14 und Dammbrücke: Tafel am Gemeindehaus der Evangelisch-reformierten Schloßkirche und an der Dammbrücke zur Erinnerung an das mutige Handeln des Pfarrer-Ehepaares Ratsch
- Oberschöneweide: Waldfriedhof, Griechische Allee
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschist- innen und Antifaschisten Köpenick e.V. (VVN-BdA)