Informationen der Veranstaltenden:
Rechtsextremist*innen sprechen junge Menschen häufig über alltagskulturelle Einflüsse im sozialen Nahraum an. Musik mit extrem rechten Inhalten, Bekleidung mit entsprechenden Symbolen und einschlägige Parolen sind Ausdruck dieses Einflusses. In „Erlebniswelten“, also Konzerten, Kameradschaftsabenden, Kampfsport-Events aber auch auf Aufmärschen können diese jungen Menschen ihre Ideologie emotional oder in Form von Gewalt ausleben.
Diese alltagskulturellen Angebote sind kein auf Deutschland beschränktes Phänomen und Rechtsextremismus ist längst ein gesamteuropäisches Phänomen. Eine transnationale Vernetzung wird auch im subkulturellen Bereich des Rechtsextremismus immer bedeutsamer. In fast allen europäischen Staaten existieren extrem rechte Strukturen, Organisationen und Strömungen, die von militant auftretenden neonazistischen Gruppen bis hin zu rechtspopulistischen Parteien und Bewegungen reichen. Rechte Musikbands Touren durch Europa, Handbücher und Anleitungen zur politischen Betätigung mit Rückbezug auf den Nationalsozialismus werden übersetzt und weitergereicht und Netzwerke über nationale Grenzen hinweg gespannt.
Die Rolle von Jugendkultur und Musik für die extreme Rechte ist an diesem Abend genauso Thema wie ihre europäische Dimension. Gemeinsam mit Jan Raabe werden wir in einem ersten Schritt erarbeiten, was rechtsextreme Subkultur ist und welche Rolle sie für politische Ziele spielen kann. In einem zweiten Schritt wendet sich Jan Raabe den europäischen Vernetzungen und Kooperationen zu und macht entlang von empirischem Material und ausgewählten Beispielen deutlich, inwiefern von einer transeuropäischen Dimension des Phänomens Rechtsextremismus gesprochen werden kann.
Mit: Jan Raabe (Argumente & Kultur e.V. )
Eine Veranstaltung des Bildungswerks Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung
Diese Veranstaltung wird realisiert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin
Teilnahme frei. Anmeldung unter: global@bildungswerk-boell.de