Schierker Straße 26
12051 Berlin

Informationen der Veranstalter_innen:
Hat der deutsche „Gangster“-Rap ein Problem? Diese Frage ist nicht neu, sondern beschäftigt die Rap-Szene gefühlt seit es das Genre gibt. Nicht nur Antisemitismus floriert im deutschsprachigen Rap, auch Homophobie, Sexismus und Rassismus haben ihren Platz in der Szene gefunden. Spätestens seit dem Ende des Echos und der breit geführten Debatte über die deutschen Rapper Kollegah und Farid Bang, zeigt sich, wie aufgeheizt die Diskussion über das Musik-Genre ist. Doch was ist es eigentlich, dass den deutschen Rap für eine heterogene Zuhörer*innenschaft zugänglich macht? Denn wer glaubt, deutscher Rap dröhnt nur aus den Zimmern von Jugendlichen mit Migrationshintergrund, irrt gewaltig.
Rap hat seinen Standpunkt in der Mitte der Gesellschaft und auch die Ressentiments, derer er sich bedient, sind längst kein Randphänomen mehr im gesellschaftlichen Diskurs. Ein häufiger Einwand seitens Rappern und Fans lautet, dass es sich beim Sprechgesang um Kunst handelt, womit Herabwürdigungen, Verschwörungsgedanken und Objektifizierung von Frauen als Polemik definiert werden und unter die Kunstfreiheit fallen. Doch wie weit kann ein Rapper/eine Rapperin gehen, ohne nicht nur eine ästhetische, sondern auch eine moralische Grenze zu überschreiten? Es sei doch nur Rap, diesen Satz hört man dann immer wieder.
Auf einem Podium wollen wir am 28. März um 19 Uhr über die Grenzen des Deutsch-Raps und seinen verschiedenen Diskriminierungsformen sprechen.
Gäste:
Haszcara – Rapperin (Berlin)
Jakob Baier – Forscht zum Judenbild im deutschsprachigen Rap (Justus-Liebig-Universität Gießen)
Dr. Martin Seeliger – Soziologe (Europa-Universität Flensburg)
Moderation:
Konstantin Nowotny – Soziologe und freier Journalist (Berlin)