Niederkirchnerstraße 8
Berlin-Kreuzberg
Information der Veranstaltung:
Filmvorführung mit anschließendem Podiumsgespräch.
Die ehemalige KZ-Aufseherin Lisa trifft auf einem Ozeandampfer auf eine Frau, in der sie die Polin Marta wieder zu erkennen meint, die als Häftling in Auschwitz unter ihrer Aufsicht gefangen war. Es ist eine Begegnung ohne Worte. Lisa ist nun gezwungen, sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen. Der Film folgt ihren Versuchen der Selbstrechtfertigung und erzählt in Rückblenden von den Geschehnissen im Lager.
Vorlage des Films ist das 1959 geschriebene Hörspiel Die Passagierinvon Kabine 45 von Zofia Posmysz (*1923 in Krakau), aus dem auch ein Roman entstand. Darin verarbeitet die Autorin ihre Zeit in Auschwitz, wo sie von 1942 bis 1945 als Häftling inhaftiert wurde, nachdem sie mit dem polnischen Widerstand in Kontakt gekommen war. Gemeinsam mit Zofia Posmysz entwickelte der Regisseur Andrzej Munk (1921–1961) das Drehbuch für einen Film. Er starb während der Dreharbeiten. Sein engster Mitarbeiter Witold Lesiewicz stellte den Film 1963 fertig. Bei den Filmfestspielen von Cannes wurde Andrzej Munk 1964 posthum für sein Lebenswerk geehrt.
Sonja M. Schultz, 1975 geboren, ist Filmwissenschaftlerin, Filmjournalistin und Autorin. Zu ihren Veröffentlichungen gehört die Studie Der Nationalsozialismus im Film. Von Triumph des Willens bis Inglourious Basterds (2012). 2019 erschien ihr erster Roman Hundesohn.
Podiumsgespräch zum Spielfilm mit:
Dr. Sonja M. Schultz, Berlin, und
Andreas Mix, Stiftung Topographie des Terrors
Moderation:
Ulrich Tempel, Stiftung Topographie des Terrors
Für die Teilnahme an dieser Veranstaltung bitten wir um Anmeldung bis 20. Juni: veranstaltungen@topographie.de (Telefon 030 254509-0)